Vom CEO zum Digitalisierungsminister
Karsten Wildberger: Das ist der Neuzugang im Kabinett Merz

| Redaktion 
| 28.04.2025

Der Plan einer Regierungsbildung bis Ostern hat sich als etwas optimistisch erwiesen, doch nun nimmt das Kabinett unter Kanzler Friedrich Merz konkrete Form an. Am Montag hat der CDU-Chef die sieben Mitglieder seiner Partei benannt, wobei ein Ressort besonders gespannt beobachtet wird: Das Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung wird nicht nur neugeschaffen, sondern auch mit einem politischen Quereinsteiger besetzt.

Besagtes Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung wurde im Koalitionsvertrag der 21. Wahlperiode des Deutschen Bundestages zwischen CDU, CSU und SPD vereinbart.

Die neue Behörde übernimmt Aufgaben, die bislang meist vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie anderen Ressorts wahrgenommen worden sind und integriert zudem die Staatsmodernisierung, für die bisher kein bestimmtes Ministerium verantwortlich zeichnet.

Verwaltungsdigitalisierung, die Erweiterung der digitalen Infrastruktur, IT-Sicherheit, Plattformregulierung, die zentrale Steuerung von IT-Beschaffungen, das Etablieren digitaler Standards oder die Koordination ressortübergreifender Projekte sollen zum Aufgabenfeld gehören. Eine Bündelung dieser Art wurde von Experten teils seit Jahren gefordert, da das bisherige Prinzip der verteilten Zuständigkeiten dazu geführt hat, dass Deutschland in puncto Digitalisierung zunehmend ins Hintertreffen gerät.

Dr. Karsten Wildberger: Karriere im Überblick

Im August 2021 hat sich Dr. Karsten Wildberger der Ceconomy AG in Düsseldorf angeschlossen. Wer diese nicht namentlich kennt, dürfte zumindest mit ihren Handelsketten bestens vertraut sein: MediaMarkt und Saturn, die unter der Marke MediaMarktSaturn Retail Group operieren.

Unter der Leitung von Wildberger als CEO hat Ceconomy eine umfassende Transformation durchlaufen, die unter anderem Verbesserungen in Technologie, Lieferkette und Ladenkonzept, eine hohe Kundenzufriedenheit und mehrere Nachhaltigkeitsinitiativen mit sich brachte.

Vor seiner Zeit bei Ceconomy hat Karsten Wildberger, 1969 in Gießen geboren und studierter Physiker, seinen großen Erfahrungsschatz in mehreren namhaften Unternehmen und Nationen angehäuft: Er war Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group, besetzte Führungspositionen bei T-Mobile in London und Bonn, fungierte als Vorstand für das Kundengeschäft bei Vodafone in Rumänien und war Vorstandsmitglied bei Telstra (Australien) oder E.ON SE.

"Ein hervorragender Beitrag für die Entwicklung Deutschlands"

Am Montag hat Ceconomy nun bekanntgeben, dass Wildberger "um eine einvernehmliche kurzfristige Entbindung von seinen Aufgaben im Unternehmen zum 5. Mai 2025 gebeten" hat, die ihm offensichtlich gewährt wird. Schließlich geht es um eine keinesfalls alltägliche Karrierechance, die sich dem bisherigen CEO eröffnet: Dr. Karsten Wildberger wird der allererste Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung.

"Ich fühle mich geehrt über das Vertrauen, das Friedrich Merz in mich setzt, und die Möglichkeit, der neue Minister für Digitales zu werden. Digitalisierung und Technologie waren prägende Themen meiner beruflichen Laufbahn, und das neue Ministerium wird eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung unseres Landes spielen", erklärt der designierte Staatsdiener.

Er führt aus: "Was mir diesen kurzfristigen Abschied von Ceconomy und MediaMarktSaturn erleichtert, ist die Tatsache, dass unser Unternehmen hervorragend für die Zukunft aufgestellt ist. Ich habe volles Vertrauen, dass das Führungsteam den Wachstumskurs konsequent fortsetzen wird."

Thomas Dannenfeldt, Aufsichtsratsvorsitzender von Ceconomy, gratuliert im Namen des gesamten Aufsichtsrats und ergänzt: "Ich bin davon überzeugt, dass Dr. Karsten Wildberger in der neuen Ministerposition einen hervorragenden Beitrag für die Entwicklung Deutschlands leisten wird, von dem auch viele Unternehmen in unserem Land profitieren werden."

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