Schnittblumenpreise steigen drastisch
Warum Tulpen plötzlich so teuer sind

| Redaktion 
| 16.03.2025

Frühlingsgefühle werden dieses Jahr teuer erkauft: Wer sich einen bunten Tulpenstrauß gönnen möchte, muss deutlich mehr bezahlen als im Vorjahr. Doch nicht nur die Preise sorgen für Diskussionen – auch die Qualität lässt zu wünschen übrig. Kunden berichten von welken Blüten, dünnen Stielen und einer kürzeren Haltbarkeit. Was steckt dahinter, und gibt es Alternativen? Wir haben einige Tipps, wie Verbraucher trotzdem frische Schnittblumen genießen können.

Tulpen sind für viele der Inbegriff des Frühlings. Doch wer sich in diesem Jahr mit einem bunten Strauß frische Farben ins Haus holen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Der Preis für einen 10er-Bund Tulpen liegt laut Branchenangaben um bis zu 50 Prozent höher als im Vorjahr. Gleichzeitig berichten Einzelhändler und Floristen von einer geringeren Qualität der Blumen. Während einige Händler versuchen, die Kostensteigerungen abzumildern, stehen andere vor der Herausforderung, überhaupt noch ausreichend Ware zu beschaffen. Der Grund: schlechtes Wetter und reduzierte Ernten in den Hauptanbaugebieten.

Witterungseinflüsse belasten die Ernten

Die vergangenen beiden Jahre waren für Tulpenzüchter herausfordernd. In den Niederlanden, dem Hauptlieferanten für Tulpen in Europa, sorgten starker Regen und Frost für erhebliche Ernteeinbußen. Laut eines Berichts der Rheinischen Post konnten sich die Zwiebeln nicht ausreichend entwickeln, sodass nur 70 bis 80 Prozent der üblichen Menge geerntet wurden. "Das Angebot ist knapp, und das treibt die Preise nach oben", erklärt Mark-Jan Terwindt, Direktor des niederländischen Blumenzwiebelhandelsverbands Royal Anthos.

Zusätzlich sorgen steigende Energiekosten für beheizte Gewächshäuser und gestiegene Transportkosten für weitere Belastungen. Besonders betroffen sind kleinere Züchter, die mit den hohen Kosten kaum noch mithalten können. Viele von ihnen müssen ihre Produktion drosseln, was das Angebot weiter verknappt.

Preisanstieg trifft Verbraucher direkt

Händler wie Blume 2000 oder Blumen Risse verkaufen Tulpen derzeit ab 4,99 Euro pro Bund, für Premium-Sorten wie Papageien-Tulpen werden bis zu 7,99 Euro verlangt. Rewe-Märkte in Düsseldorf bieten die Blumen für 4,79 Euro an. Allerdings variieren die Preise regional und auch in der Anzahl der Blumen pro Bund. Manche Händler haben entschieden, die steigenden Einkaufskosten nicht vollständig an die Kunden weiterzugeben, doch eine spürbare Teuerung lässt sich nicht vermeiden.

Einige Floristen und Supermärkte setzen nun auf Alternativen wie Narzissen oder Hyazinthen, die in diesem Jahr besser verfügbar sind. Gleichzeitig könnte sich ein wachsender Trend zur Regionalität entwickeln: In Deutschland gibt es einige Produzenten, die versuchen, mit heimischem Anbau gegenzusteuern – allerdings sind die Kapazitäten begrenzt.

Schnittblumen clever kaufen: Spartipps für Verbraucher

Während sich die Preissituation kaum kurzfristig ändern wird, können Verbraucher dennoch einige Maßnahmen ergreifen, um die beste Qualität zum besten Preis zu erhalten:

  • Frische erkennen: Achten Sie auf fest geschlossene Blüten und knackige Stiele.

  • Kühl lagern: Tulpen halten länger, wenn sie kühl und schattig aufbewahrt werden.

  • Richtig anschneiden: Die Stiele schräg anschneiden und täglich das Wasser wechseln.

  • Alternativen wählen: Narzissen, Hyazinthen oder Trockenblumen als stilvolle Alternativen nutzen.

  • Regionale Anbieter unterstützen: Lokale Blumenhändler oder Gärtnereien bevorzugen.

  • Blumen nicht zu früh kaufen: Früh gekaufte Tulpen können bereits an Qualität eingebüßt haben.

  • Mischsträuße ausprobieren: Tulpen mit anderen robusteren Schnittblumen kombinieren, um Frische und Optik zu verlängern.

Hoffnung auf eine bessere Saison 2026

Trotz der aktuellen Engpässe und Preissteigerungen bleibt die Nachfrage nach Tulpen hoch. "Tulpen stehen symbolisch für den Frühling und bringen Farbe in den Alltag", sagt Nicola Fink vom Fachverband Deutscher Floristen. Die Branche hofft, dass sich die Wetterbedingungen in den kommenden Jahren stabilisieren und die Produktion wieder an das gewohnte Niveau heranreicht. Bis dahin müssen sich Verbraucher wohl oder übel an die höheren Preise gewöhnen.

Experten raten, beim Kauf auf frische, fest geschlossene Blüten zu achten und die Tulpen möglichst kühl zu lagern, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Wer flexibel ist, kann auf andere Frühlingsblumen ausweichen oder gezielt nach regionalen Anbietern suchen. Auch Trockenblumen als langlebige Alternative gewinnen zunehmend an Beliebtheit.

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