Mehr Kapazitäten gesucht
Serviced Apartments: Deutschland hinkt mit Angebot in kleineren Städten hinterher

Die Serviced-Apartment-Branche erlebt derzeit international eine deutlich andere Entwicklung als in Deutschland. Während in vielen internationalen Märkten die Preise für servicierte Wohnungen durch Neueröffnungen und ein Überangebot sinken, fehlt es in Deutschland an ausreichendem Angebot.

Im deutschen Markt gibt es in den großen Städten wie Berlin und München zwar ausreichend verfügbare Serviced Apartments, doch in kleineren Städten wie Kassel oder Bautzen bleibt das Angebot hinter der steigenden Nachfrage zurück. Vor allem in sogenannten Tertiärstädten ist es schwierig, die Preise stabil zu halten, da schlichtweg zu wenig Unterkünfte zur Verfügung stehen. Hier fehlen dringend benötigte Neueröffnungen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Diesen Befund ergibt eine Analyse der britischen Agentur SilverDoors von April bis August 2024.

Stabilität trotz geringerer Nachfrage

International zeigt sich ein anderes Bild: Die Nachfrage war im Sommer 2024 im Vergleich zu den Vorjahren zwar etwas schwächer, jedoch sorgten zahlreiche Neueröffnungen in Städten wie Dublin und Singapur für eine Stabilisierung der Preise. In Dublin überraschte das Angebot mit einer Vielzahl neuer Immobilien, was Unternehmen mehr Auswahl und bessere Möglichkeiten zur Preisverhandlung bot. Ähnliches gilt für Singapur, wo die Tagesraten durch eine bessere Verfügbarkeit gesunken sind.

In einigen Städten sind die Preise für Serviced Apartments stark gesunken. In London etwa fiel die durchschnittliche Tagesrate (ADR) um 11,61 Pfund (13,65 Euro) auf 183,96 Pfund (217,87 Euro), während in Singapur die Raten um 10,92 Singapur-Dollar (7,57 Euro) auf 273,73 Singapur-Dollar (189,72 Euro) nachgaben. Demgegenüber stehen Städte wie Amsterdam und New York, wo die Preise spürbar stiegen – in Amsterdam um 27,41 Euro auf 195,61 Euro und in New York um 47 US-Dollar auf 340 US-Dollar.

Ausblick auf den Herbst: Mehr Buchungen in Europa

Die Agentur prognostiziert für Europa eine steigende Nachfrage im September, insbesondere durch Gruppenbuchungen im Rahmen von Graduiertenprogrammen. In den USA hingegen könnte die Nachfrage sinken, da die Zahl der Sommerbuchungen im Rahmen von Praktika hoch war, aber im Herbst traditionell nachlässt. Dafür starten neue Buchungswellen durch akademische Programme, was wiederum zu einer Erholung der Nachfrage führen sollte.

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