Verlorene Millionen

Klaus-Michael Kühne über Rene Benko: "Habe mich einlullen lassen“

Kühne, Mehrheitseigentümer von Kühne + Nagel, hat sich über seine private Holding an einigen Luxusimmobilien des in Insolvenz befindlichen Unternehmens Signa von Benko beteiligt. "Herr Benko hat mir viele schöne Fotos von den Immobilien gezeigt und ich habe mich von ihm einlullen lassen“, sagte Kühne im Gespräch mit der Welt am Sonntag.

"Die Immobilienwerte sind zwar noch vorhanden, doch es drohen Notverkäufe, und dann bleibt von den Werten nicht mehr viel übrig“, so Kühne weiter. Über seine eigenen Verluste äußerte sich Kühne besorgt: "Ich grübele oft darüber, wie mir das passieren konnte“, sagte er und bezifferte den Schaden auf eine dreistellige Millionen-Euro-Summe. Dennoch sei der Verlust zu verkraften. Die Signa Holding hatte im November ihre Insolvenz bekannt gegeben.

Elbtower: "Schließe eigenes Engagement nicht aus“

Zum Symbol der Pleite wurde auch die Baustelle des Elbtowers in Hamburg. Einer direkten Beteiligung am Gebäude erteilte Kühne eine Absage. "Zur Fertigstellung des Elbtowers ist sehr viel Liquidität nötig“, erklärte er. Sollte die Stadt Hamburg jedoch ein vernünftiges Konzept für den Weiterbau und die Anmietung größerer Flächen entwickeln und sich dabei selbst engagieren, schließe er ein eigenes finanzielles Engagement nicht aus. Dazu müssten allerdings weitere Investoren gefunden werden. "Das sage ich auch mit einem Schuss Emotion für meine Heimatstadt Hamburg“, so Kühne.

In Bezug auf die Politik in Deutschland und den Erfolg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) zeigte sich Kühne erstaunt: "Für mich ist es erstaunlich, dass die AfD derart viel Zulauf hat.“ Er selbst habe diesen Erfolg nicht erwartet und hoffe, "dass viele Menschen doch noch erkennen, was für komische Typen das sind“.