Beim Bewerbungsgespräch
Worauf es Personalern bei der Frage nach Hobbys wirklich ankommt

| Redaktion 
| 17.04.2024

Wenn im Vorstellungsgespräch die Frage nach den Hobbys aufkommt, geraten viele Bewerbende ins Schwitzen. Was, wenn ich keine ausgefallenen oder prestigeträchtigen Freizeitaktivität nennen kann? Experten geben Entwarnung: Den Personalern gehet es bei der Frage offenbar um etwas ganz anderes.

In jedem Karriereratgeber liest man, dass Hobbys im Lebenslauf eher etwas für Schüler und Berufseinsteiger sind. Dennoch werden sie oft im Bewerbungsgespräch thematisiert. Die Frage nach den favorisierten Freizeitbeschäftigungen zielt jedoch weniger darauf ab, was man macht, sondern vielmehr darauf, wie man darüber spricht. Alison Green, eine renommierte Karriereberaterin und Autorin der Ratgeber-Kolumne "Ask a Manager“, erklärt, worum es bei der Frage eigentlich geht.

Green betont, dass die Erwähnung von Hobbys in der Regel weder eine Eintrittskarte für eine Stelle, noch der Grund für eine Absage sei. Vielmehr könnten sie das Gespräch auf eine persönlichere Ebene bringen und so eine Verbindung zwischen den Gesprächspartnern herstellen. Es geht darum, Authentizität und möglicherweise Leidenschaft zu zeigen, nicht um fachliche Kompetenz.

Sogar mit Netflix kann man punkten

Die Personalverantwortlichen sind oft weniger daran interessiert, ob jemand nach Feierabend noch Marathons läuft oder Netflix guckt. Wichtiger ist ihnen, dass die Kandidaten über Themen sprechen können, die ihnen am Herzen liegen.

Ein Beispiel: Bewerberin xy liest gern. Antwortet sie auf die Frage lediglich knapp „Ich lese gern“, wird sie nicht unbedingt punkten. Wenn sie angeregt darüber erzählt, was sie gerne liest, welches Werk sie besonders bewegt hat oder welches ihre Lieblingsautoren sind, dann kann sich ungezwungener Smalltalk daraus entwickeln.

Die Kunst des Smalltalks

Über Hobbys zu sprechen bietet nicht nur die Gelegenheit, sich von anderen Bewerbenden abzuheben, sondern auch das Gespräch angenehm zu gestalten. Es ist nicht unbedingt das Thema, das in Erinnerung bleibt, sondern das Gefühl, das während der Unterhaltung vermittelt wird.

Somit kann selbst man selbst mit bingewatchen als Hobby im Vorsprechtermin punkten - vorausgesetzt, man kann zum Beispiel interessante Anekdoten oder individuelle Einsichten dazu teilen. Denn letztendlich wollen die Personalverantwortlichen sehen, dass Bewerbende fähig sind, sich über Themen, die ihnen lieb sind, auszutauschen und dabei eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen.

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