MDR: Gehälter für Führungskräfte in Millionenhöhe sorgen für Diskussionen

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zahlt jährlich Millionensummen für übertarifliche Gehälter. Wie die Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf Sender-Angaben berichtet, beziehen insgesamt 36 Personen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt eine Vergütung oberhalb des höchsten Tariflohns. Das ist eine ähnlich hohe Anzahl, wie beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), wo es sogar 40 sind. Beim Hessischen Rundfunk (HR) gebe es hingegen nur vier solcher Fälle.

So sollen neben Intendantin Karola Wille und ihren acht Direktoren weitere 27 Top-Mitarbeiter:innen hohe Saläre kassieren, schreibt die Mitteldeutsche Zeitung. Bei diesen 27 Angestellten soll es sich "in der Regel" um Hauptabteilungsleiter handeln, wird ein Sprecher des MDR zitiert. In einigen Fällen bekämen aber auch Inhaber von Stabsstellenfunktionen und "Funktionen von herausgehobener Bedeutung" übertarifliche Vergütung. Der höchste Tariflohn beim MDR liegt aktuell bei monatlich 9.825 Euro brutto. Der Sender lässt sich diese Überbezahlung mehrere Millionen Euro im Jahr kosten.

Kritik an dieser Praxis lehnt der MDR-Verwaltungsrat ab. Die Vergütung sei "auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten", so Verwaltungsratschefin Birgit Diezel (CDU) im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung. Dieser Aufgabe komme der Verwaltungsrat auch gewissenhaft nach. Von Business Insider wird zudem ein MDR-Insider zitiert, dass es für die erhöhte Anzahl an außertariflichen (AT) Angestellten ein paar gewichtige Gründe gebe: Zum einen die Größe des Senders. Der MDR überträgt in drei Bundesländern und unterhalte dort auch eigene Funkhäuser samt Leitung. Zum anderen seien die Tariflöhne im Osten nach wie vor spürbar geringer als im Westen. Zum Vergleich: Das Gehalt der nach Tarif bestbezahlten WDR-Führungskräfte sei beim MDR bereits im AT-Bereich. Tatsächlich lag der höchste Tariflohn beim WDR laut Verdi-Vergütungstabelle aus dem Jahr 2021 bei 10.427,20 Euro. Im Dezember hat die Gewerkschaft eine Erhöhung aller Gehälter um 2,8 Prozent erkämpft.

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