Mehr als die Hälfte der Berufstätigen ist im Weihnachtsurlaub für den Chef erreichbar

| pte 
| 20.12.2022

Ein Drittel lässt sich in den Ferien sogar per Video-Call vom Arbeitgeber kontaktieren.

55 Prozent der Berufstätigen bleiben auch im Weihnachtsurlaub dienstlich erreichbar, wie eine Umfrage des Berliner Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Menschen in Deutschland, darunter 517 Berufstätigen, zeigt. Praktisch alle, die im Weihnachtsurlaub erreichbar sind, gehen demnach dienstlich ans Telefon, fast ebenso viele sind auch per Kurznachricht erreichbar.

Tendenz wie 2021

Per E-Mail lassen sich 42 Prozent in den Ferien kontaktieren und 31 Prozent per Video-Call. Nur eine Minderheit von vier Prozent ist mit Chat-Nachrichten über Kollaborations-Tools wie Slack oder Microsoft Teams dienstlich in den Weihnachtsferien zu erreichen. Insgesamt bewegt sich die Tendenz zur Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub auf dem gleichen Niveau wie 2021, als 53 Prozent der Berufstätigen erreichbar waren. 2019 waren es allerdings noch 71 Prozent.

Die meisten Berufstätigen, die Weihnachten erreichbar sind, wollen der ausdrücklichen oder vermeintlich angenommenen Erwartung von Vorgesetzten entsprechen (62 Prozent). Bei 46 Prozent geht es um die wahrgenommene Erwartung von Kollegen und bei 28 Prozent um die Erwartungen der Kundschaft. Bei einem Fünftel soll mit der Erreichbarkeit den Erwartungen der Geschäftspartner Rechnung getragen werden – und 14 Prozent stellen an sich selbst den grundsätzlichen Anspruch, auch in den Ferien erreichbar zu sein, so die Bitkom-Umfrage.

Klare Abgrenzung

Wer nicht erreichbar ist, setzt meist bewusst auf klare Abgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben: 60 Prozent möchten einfach nicht dienstlich kontaktiert werden. Oftmals steht die Nicht-Erreichbarkeit in Zusammenhang mit dem Arbeitgeber: Bei 29 Prozent wird die Erreichbarkeit schlichtweg nicht erwartet, bei 16 Prozent ermutigt der Arbeitgeber sogar aktiv zur Auszeit und bei zwei Prozent gilt ein Verbot des Arbeitgebers, im Urlaub erreichbar zu sein. Ein Drittel (31 Prozent) ist im Übrigen nicht erreichbar, weil die Familie dies nicht möchte.

www.bitkom.org

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