Der "Black Friday" verliert an Strahlkraft

| Alexander Schöpf 
| 15.11.2022

Für jeden Fünften ist der Schnäppchentag inzwischen obsolet, weil Händler bereits das Jahr über Rabatte anbieten.

"Black Friday", "Singles Day", "Cyber Monday" oder "Amazon Prime Day" – Die Zahl dieser Schnäppchentage, an denen der Handel die Kund:innen mit speziellen Rabatten lockt, hat in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Wie aber eine aktuelle Umfrage der PR-Agentur Frau Wenk anlässlich des "Black Friday" – der heuer auf den 25. November fällt – zeigt, werden "Black Friday" und Co. zunehmend überflüssig.

Überflüssig vs. mehr davon

Von den 50 Marketing-Entscheider:innen, die befragt wurden, glaubt als die Hälfte (55 Prozent) nicht, dass der diesjährige "Black Friday" dazu beitragen kann, die aktuelle Konsumflaute der Verbraucher:innen zu überwinden. Jede:r Fünfte glaubt zudem, der "Black Friday" sei inzwischen obsolet, weil Shop-Anbieter Gutscheine bereits über das Jahr verteilt anbieten.

Demgegenüber stehen aber auch 35 Prozent der Befragten, die überzeugt sind, dass der "Black Friday" die Kaufbereitschaft von Konsument:innen aufgrund des Weihnachtsgeschäfts verstärken wird. Aktuell ist nämlich die Kauflaune der Deutschen – getrieben von den aktuellen Krisen und den gestiegenen Preisen in nahezu allen Bereichen – merklich angeschlagen, wie die aktuellen Umsatzzahlen von Zalando & Co. aufzeigen. Weitere 35 Prozent glauben, dass Schnäppchenjäger gerade in der aktuellen Krisensituation durch solche Shoppingtage angesprochen werden. Acht Prozent finden zudem, dass "Black Friday" und Co. nicht ausreichen und es noch mehr solcher Tage geben sollte, auch in anderen Quartalen.

Umfrageergebnisse: Ist der "Black Friday" obsolet?
© Frau Wenk

Katharina Schlauss, Managing Director DACH bei Criteo, ist überzeugt, dass der "Black Friday" trotz des großen Wettbewerbs  noch seine Berechtigung hat: "Konsumentinnen und Konsumenten greifen hier häufiger nach Angeboten neuer Händler als zu anderen Zeiten des Jahres, Händler sollten sich diese Chance nicht entgehen lassen." Darüber hinaus zeichne sich der Tag nicht nur durch Rabatte aus: "Konsumentinnen und Konsumenten schätzen auch die Erfahrungen, die sie beim Einkauf mit einem Händler machen. Es gilt, 'Black Friday'-Sales nicht als einmalige Abverkäufe zu begreifen, sondern die Chance zu ergreifen, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen."

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

Das Thema Nachhaltigkeit rückt dabei immer stärker in den Fokus der Konsument:innen. Laut einer Umfrage von Kantar im Auftrag des Preisvergleichsportals Idealo will ein Drittel der "Black Friday"-Shopper:innen energieeffiziente Elektroprodukte kaufen. Das beeinflusst offenbar auch die Strategie der Marketer. 52 Prozent der Befragten glauben, dass wir in diesem Jahr auf jeden Fall Kampagnen sehen werden, die energieeffiziente Produkte und Sparen verknüpfen. 31 Prozent glauben, dass Nachhaltigkeit eine stärkere Rolle spielen wird.

www.frauwenk.de

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