Milliardengeschäfte
Stranger Things Staffel 5: Netflix’ teuerste Serie aller Zeiten geht ins Finale

Mit Produktionskosten von bis zu 480 Millionen Dollar wird die fünfte Staffel von "Stranger Things" zur teuersten Netflix-Serie seit Bestehen. Der Streaming-Riese setzt enorme Hoffnungen in das gestaffelt veröffentlichte Finale. Das muss liefern – sowohl rekordverdächtige Zuschauerzahlen und spürbare Umsatzimpulse. Denn hinter der Mystery-Marke steht ein Milliardenökosystem aus Merchandising, Lizenzgeschäften und globaler Popkultur.

Neun Jahre nach dem Start kommt einer der größten Streaming-Hits der vergangenen Dekade zu seinem Ende – und zwar mit einem Kostenaufwand, der selbst Blockbuster-Studios neidisch macht. Netflix veröffentlicht die fünfte und letzte Staffel von "Stranger Things" in Etappen: Vier Folgen ab dem 27. November, drei weitere am 26. Dezember, das Serienfinale schließlich am 1. Januar 2026. Die gestaffelte Veröffentlichung ist kein Zufall, sondern Teil einer Strategie, die Lebensdauer der Marke maximal zu verlängern – und die wirtschaftliche Wirkung gleich mit.

Denn Staffel fünf bricht mehrere Rekorde: Mit 50 bis 60 Millionen Dollar pro Episode soll die Gesamtproduktion auf bis zu 480 Millionen Dollar gekommen sein – so viel wie keine Netflix-Serie zuvor und weniger nur als Amazons "Ringe der Macht"-Premiere. Serien sind damit endgültig im Finanzmaßstab großer Kino-Franchises angekommen: Selbst Filme wie "Avengers: Endgame" oder "Mission: Impossible – The Final Reckoning" waren günstiger produziert.

Vom Retro-Horrorprojekt zur Superbrand

"Stranger Things" begann 2016 als überschaubares Mystery-Abenteuer über das Verschwinden eines Schülers im fiktiven Hawkins und die Begegnung mit einem rätselhaften Mädchen mit telekinetischen Kräften. Was danach folgte, war ein globaler Serienhype – befeuert durch Nostalgie der Achtzigerjahre, Horror-Elemente und einen klar wiedererkennbaren visuellen Stil. Hier der Trailer zur neuen Staffel:

Inzwischen zählt die Serie zu den erfolgreichsten Netflix-Titeln überhaupt. 140,7 Millionen Aufrufe in den ersten 91 Tagen nach Start von Staffel vier machten die Produktion zu einem der meistgestreamten Formate des Dienstes. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die finale Staffel, die im wichtigsten Quartal des Jahres erscheint – und laut Netflix einen spürbaren Beitrag zum Umsatzplus leisten soll. Für Q4 peilt der Konzern rund zwölf Milliarden Dollar an.

Die Serie bedeutet für Netflix weit mehr als Zuschauerzahlen:

  • Laut Parrot Analytics hat Netflix seit 2020 zwei Millionen zusätzliche Abonnenten allein durch "Stranger Things" gewonnen.
  • Der daraus resultierende Umsatz übersteigt eine Milliarde Dollar – obwohl in dieser Zeit nur Staffel vier erschien.
  • Betrachtet man die Wellenbewegung rund um Staffel eins bis drei zwischen 2016 und 2019, dürfte das tatsächliche Umsatzvolumen deutlich höher liegen.

Niki, Pandora, Lego: Viele Player verdienen kräftig mit

Mittlerweile ist "Stranger Things" zu einer der wertvollsten Unterhaltungsmarken der Streamingwelt geworden. An der verdient nicht nur Netflix. Nike produziert Sneakers im Hawkins-Design, Pandora verkauft Monsterschmuck, Lego liefert Upside-Down-Bausets, Fortnite und Minecraft integrieren Stranger-Things-Inhalte und sogar Tiefkühlpizza im Serienbranding gibt es mittlerweile, wie das manager magazin aufzählt.

Der offizielle Netflix-Shop listet 350 Produkte, von Uhren bis Küchentextilien. Dazu kommt ein erfolgreiches Theaterstück – "The First Shadow" – das am Londoner West End und am Broadway gespielt wird und bereits mehrere Tony Awards gewann.

Der Strahlkraft-Effekt reicht bis in den Popkulturmarkt: Nach dem Einsatz von Kate Bushs "Running Up That Hill" in Staffel vier wurde der Titel zum globalen Hit – 37 Jahre nach Veröffentlichung. Für Bush bedeutete das laut „Rolling Stone“ 2,3 Millionen Dollar Zusatzerlös.

Die Macher – und was nach dem Finale passiert

Kreativ verantwortet wird die Serie von den Zwillingen Matt und Ross Duffer, die seit Staffel eins als Showrunner, Autoren und Regisseure den Ton setzen. Mit ihrer Produktionsfirma Monkey Massacre und der später gegründeten Upside Down Pictures steuern sie auch die wirtschaftliche Ausrichtung des Franchise.

Hollywood-Regisseur Shawn Levy, verantwortlich unter anderem für "Deadpool & Wolverine" und einen kommenden "Star Wars"-Film, prägte als Produzent und Regisseur ebenfalls den Serienerfolg.

Für Netflix aber birgt das Finale einen strategischen Einschnitt: Die Duffer-Brüder wechselten im Sommer zu Paramount und werden ab 2026 neue Filme und Serien dort entwickeln. Dennoch betonen sie, dass sie weiterhin an Projekten für Netflix beteiligt sein wollen – darunter zwei neue Werke ("The Boroughs", "Something Very Bad Is Going to Happen") und mögliche Erweiterungen des Stranger-Things-Universums.

Die teuersten, jemals produzierten Serien (Produktionskosten pro Folge, in Mio. Dollar)

  1. Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – Staffel 1 – 63,2 Mio.
  2. Stranger Things – Staffel 5 – 60 Mio.
  3. Citadel – 50 Mio.
  4. 1923 – 38,1 Mio.
  5. Secret Invasion – 35,3 Mio.
  6. Andor – Staffel 1 – 32,3 Mio.
  7. The Pacific – 28,4 Mio.

Quelle: Yahoo Finance

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Die teuersten, jemals produzierten Serien (Produktionskosten pro Folge, in Mio. Dollar)

  1. Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht – Staffel 1 – 63,2 Mio.
  2. Stranger Things – Staffel 5 – 60 Mio.
  3. Citadel – 50 Mio.
  4. 1923 – 38,1 Mio.
  5. Secret Invasion – 35,3 Mio.
  6. Andor – Staffel 1 – 32,3 Mio.
  7. The Pacific – 28,4 Mio.

Quelle: Yahoo Finance

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