EU plant Abgabe
Entwurf liegt vor: Kommt eine EU-Steuer auf Fett- und Zuckerbomben?

| Redaktion 
| 16.11.2025

Die EU-Kommission erwägt für 2026 eine Abgabe auf stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt – inklusive sogenannter Alkopops. . Ziel ist es, mit Preissignalen eine gesündere Ernährung zu fördern.

Ein entsprechender Entwurf, der Mitte Dezember vorgestellt werden soll, liegt der dpa vor. In dem Papier ist von einer "sorgfältig konzipierten EU-weiten Mikroabgabe" die Rede, die Preisstabilität wahren und dennoch Verhaltensänderungen anstoßen könne. Verbraucherentscheidungen sollen beeinflusst werden, ohne Haushalte unangemessen zu belasten. Gleichzeitig soll die Industrie motiviert werden, Rezepturen zu verbessern. Die Einnahmen wären zweckgebunden und flössen ausschließlich in EU-weite Gesundheitsförderungsprogramme.

Hintergrund sind hohe Krankheitslast und Kosten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit jährlich mehr als 1,7 Millionen Fällen die häufigste Todesursache in der EU; die wirtschaftlichen Folgekosten beziffert die Kommission auf über 280 Milliarden Euro pro Jahr. Studien sehen einen Zusammenhang zwischen hohem Konsum stark verarbeiteter Produkte und einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und Stoffwechselerkrankungen.

Bewertungssystem für Lebensmittel

Der Gesundheitsplan der Kommission sieht zudem vor, die Tabakkontrollregeln bis 2027 zu modernisieren und ein EU-weites Bewertungssystem für verarbeitete Lebensmittel einzuführen. Über verschiedene Initiativen hinweg soll die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis 2035 um 20 Prozent sinken.

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