Pionier der Milchindustrie
Familienunternehmer Toni Meggle ist im Alter von 94 Jahren verstorben

| Redaktion 
| 02.11.2025

Die MEGGLE Group trauert um ihren langjährigen Eigentümer und Unternehmenslenker Toni Meggle, der im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Der Familienunternehmer prägte nicht nur über Jahrzehnte die europäische Milchindustrie, sondern engagierte sich auch mit großer Leidenschaft im Reitsport, wo er als Mäzen und Förderer des Dressur- und Para-Reitsports hohe Anerkennung erlangte.

Toni Meggle, der das Familienunternehmen aus dem bayerischen Wasserburg zur internationalen Marke formte, ist am 30. Oktober 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben. Mit seinem Tod verliert nicht nur die MEGGLE Group ihren langjährigen Lenker, sondern die deutsche Wirtschaft eine Unternehmerpersönlichkeit, die wirtschaftliche Weitsicht mit menschlicher Nähe verband. Sein Gespür für Märkte, seine Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sein gesellschaftliches Engagement machten ihn zu einer Ausnahmefigur des Mittelstands – national wie international.

Wie Toni Meggle die MEGGLE Group internationalisierte

Nach seinem Einstieg 1960 übernahm Toni Meggle das traditionsreiche Familienunternehmen in dritter Generation – und führte es mit strategischem Geschick auf internationalen Erfolgskurs. Frühzeitig erkannte er die Bedeutung globaler Märkte: Bereits 1977 gründete er die erste Auslandsniederlassung in Japan – ein mutiger Schritt für eine Molkerei aus dem bayerischen Wasserburg. Heute ist MEGGLE mit Standorten in über 15 Ländern weltweit präsent – darunter die USA, Brasilien, Indien, Dubai und zahlreiche europäische Märkte.

Sein kooperativer Führungsstil, sein tiefes Verantwortungsbewusstsein für die Belegschaft und seine charismatische Persönlichkeit machten ihn innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu einer hochgeschätzten Führungspersönlichkeit.

Einfluss auf Europas Milchindustriepolitik

Neben seinem Engagement für das eigene Unternehmen war Toni Meggle jahrzehntelang in führenden Gremien der europäischen und deutschen Milchwirtschaft aktiv. Als Präsident von ASSILEC, dem Verband der europäischen Milchindustrie, und als Vizepräsident der European Dairy Association (EDA) setzte er sich für eine einheitliche und fortschrittliche Milchpolitik in Europa ein.

Auch national war er über viele Jahre eine zentrale Stimme: Als Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des Deutschen Milchindustrie-Verbandes (MIV) sowie als Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat er wichtige Weichen für die Branche gestellt.

Welche Werte Toni Meggle dauerhaft hinterlässt

Sein Wirken endete nicht mit dem Übergang in den Ruhestand. 2019 brachte er die MEGGLE Group in die Toni-Meggle-Stiftung ein – mit dem Ziel, das mittelständische Unternehmen dauerhaft zu erhalten und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Marina Meggle, die ihn über Jahrzehnte begleitete und aktiv im Stiftungsvorstand tätig ist, verband er wirtschaftliches Handeln stets mit gesellschaftlicher Verantwortung.

Darüber hinaus unterstützte das Ehepaar zahlreiche soziale, kulturelle und regionale Projekte – stets aus Überzeugung und ohne große Bühne. Für sein Lebenswerk wurde Toni Meggle vielfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, dem Bayerischen Verdienstorden sowie der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wasserburg.

Ministerpräsident Markus Söder würdigte ihn mit den Worten: „Bayern trauert um eine starke Persönlichkeit mit großem Herzen.“

Als Mensch war Toni Meggle nicht nur Unternehmer, sondern stets auch Lernender. Seine Haltung zum Leben brachte er mal in einem TV-Interview selbst so auf den Punkt:
„Man lernt sowieso lebenslang nicht aus und wenn man die Neugierde verliert, noch lernen zu wollen, hat man eigentlich schon das Wichtigste aufgegeben. Man sollte neugierig bleiben.“

Seine Rolle im Reitsport

Weniger bekannt, aber für ihn von zentraler Bedeutung war Toni Meggles Engagement im Reitsport. Als Jugendlicher kam er durch Zufall mit Pferden in Kontakt – aus dem anfänglichen Interesse wurde eine lebenslange Leidenschaft. Mit seiner Frau Marina, die er an der Reitakademie München kennenlernte, baute er den Dressurstall Georgihof in Rechtmehring auf. Als Sponsor und Mäzen war Meggle bis zuletzt bei renommierten Turnieren wie Pferd International und dem CHIO Aachen präsent.

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