Peacemaker, Welded Together, Elephants & Squirrels
DOK Leipzig: MDR, 3sat und ver.di stiften Filmpreise

| Redaktion 
| 02.11.2025

Eine Woche lang hat das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm über 250 Werke in der ostdeutschen Metropole präsentiert. Samstagabend wiederum wurden die beeindruckendsten Beiträge der 68. Ausgabe auf der Schaubühne Lindenfels mit Preisen geehrt, für die sich zahlreiche stiftende Partner finden lassen konnten. Mehrere Awards sind mit vierstelligen Summen dotiert.

Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) wurde bereits 1955 ins Leben gerufen und zählt damit zu den ältesten Dokumentarfilmfestivals weltweit. Damals ist es in der DDR als Forum für gesellschaftlich engagiertes Kino entstanden – eine Tradition, die heute durch einen Fokus auf Werke, die Themen wie Menschenrechte, Vielfalt, Umwelt oder soziale Gerechtigkeit behandeln, weiterlebt.

Als einziges großes Festival seiner Art präsentiert das DOK Leipzig sowohl Dokumentar- als auch Animationsfilme, um möglichst vielen kreativen Formen der Wirklichkeitsdarstellung eine Bühne zu geben.

Neben Wettbewerben, etwa um die Goldene Taube, bietet die Plattform DOK Industry Vernetzung und Förderung internationaler Filmprojekte. Veranstalter ist die DOK Leipzig GmbH, getragen wird das Festival von der Stadt Leipzig und dem Mitteldeutschen Rundfunk.

"Peacemaker" gewinnt die Goldene Taube

Zwischen dem 27. Oktober und 02. November hat sich das DOK Leipzig über verschiedene Spielorte im Stadtgebiet verteilt, wobei insgesamt nicht weniger als "252 Filme und XR-Arbeiten" gezeigt wurden.

Als Highlight der mittlerweile 68. Ausgabe fand sich das interessierte Publikum am Samstagabend in den Räumlichkeiten der Schaubühne Lindenfels ein, um den Gewinnerfilmen der diesjährigen Partnerpreise Applaus zu stifen.

Mit stolzen 10.000 dotiert ist die Goldene Taube, die der MDR seit zwölf Jahren stiftet. In diesem Jahr geht sie an "Peacemaker" – nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen DC-Serie. Vielmehr dreht sich der im Original "Mirotvorac" betitelte Streifen von Ivan Ramljak um die Anfänge des serbisch-kroatischen Krieges und setzt dem Polizeichef Josip Reihl-Kir ein Denkmal, der 1991 auf dem Weg zu Friedensverhandlungen erschossen wurde.

Darüber hinaus darf sich Anastasiya Miroshnichenko über den mit 3000 Euro dotierten Preis für den Besten Osteuropäischen Film freuen, den der MDR bereits seit 30 Jahren stiftet. In Miroshnichenko Streifen "Welded Together" geht es um die 22-jährige Katya und das schwierige Zusammenleben mit ihrer alkoholkranken Mutter, das der Schweißerin viel Verantwortung für ihre jüngst geborene Schwester aufbürdet.

Doppelte Auszeichnung für “The Woman Who Poked the Leopard”

Neben der Goldenen Taube wird beim DOK Leipzig auch die Silberne Taube im Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm vergeben, die 3sat seit sechs Jahren stiftet und mit 6000 Euro dotiert ist. Als Gewinner kommen Personen infrage, deren Produktion die maximal die dritte Regiearbeit nach Abschluss der Ausbildung darstellt.

Gewonnen hat diesmal Gregor Brändli mit seinem Film "Elephants & Squirrels“. Im Mittelpunkt steht eine sri-lankische Künstlerin in der Schweiz, die auf die Sammlung einer indigenen Gemeinschaft ihres Landes stößt und es auf dem Weg zur Restitution mit Behörden und starren Museumsstrukturen zu tun bekommt.

Gleich zwei Partnerpreise konnte sich "The Woman Who Poked the Leopard" am Samstagabend sichern: In Leipzig gingen sowohl der mit 4000 Euro dotierte DEFA-Preis als auch der mit 2000 Euro dotierte ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness an das Werk von Patience Nitumwesiga.

"The Woman Who Poked the Leopard" erzählt die Geschichte der ugandischen Feministin, Genderforscherin, Anthropologin und Dichterin Stella Nyanzi, die wegen staatskritischer Äußerungen inhaftiert wurde, danach erfolglos für das Parlament kandidierte und schließlich mit ihrer Familie nach Deutschland auswanderte.

Weitere Partnerpreise und ihre Gewinner beim DOK Leipzig 2025:

  • Preis der Interreligiösen Jury (dotiert mit 2000 Euro): “The Thing to Be Done” von Srđan Kovačević’s
  • Lobende Erwähnung: “Clan of the Painted Lady” von Jennifer Chiu
  • Young Eyes Film Award (dotiert mit 2000 Euro): “Fantastique” von Marjolijn Prins
  • Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI Preis): “The Red Moon Eclipse” von Caroline Guimbal
  • mephisto 97.6 Award: “Once in a Body” von María Cristina Pérez
  • Gedanken-Aufschluss Dokumentarfilmpreis: “Sediments” von Laura Coppens
  • Gedanken-Aufschluss Animationsfilmpreis: “Clot” von Levi Stoops
  • film.land.sachsen-Preis für Filmkultur im ländlichen Raum: “Intersection – It’s Political” von Karoline Rößler
  • Filmpreis Leipziger Ring (dotiert mit 2500 Euro): “A Simple Soldier” von Artem Ryzhykov, Juan Camilo Cruz

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV