Reaktion auf hohe Abgaben

Ryanair und Wizz Air streichen Verbindungen in Deutschland kurzfristig zusammen

Ryanair und Wizz Air fahren ihr Deutschland-Programm für den Winter 2025/26 spürbar zurück – und das teils mit kurzer Vorlaufzeit. Beide Anbieter reagieren auf aus ihrer Sicht zu hohe Standort- und Abgabenlasten; die Kürzungen konzentrieren sich auf die letzten drei November- und die ersten beiden Dezemberwochen sowie auf den nachfrageschwachen Januar. Branchenberichte sprechen für Januar 2026 von Angebotsrücknahmen von bis zu 30 % im Ryanair-Netz in Deutschland. Besonders im Fokus: die Basen Berlin (BER) und Memmingen (FMM).

Konkrete Effekte zeigen sich bereits in den Zahlen: Am BER entfallen im Januar 76 von 246 wöchentlichen Ryanair-Flügen, Köln/Bonn verliert 44 Frequenzen, Memmingen steht prozentual am stärksten unter Druck – dort sollen bis zu 27 wöchentliche Flüge wegfallen. Wichtig: Es handelt sich überwiegend um Frequenzkürzungen, nicht zwingend um die komplette Streichung einzelner Routen; die Ausdünnungen ziehen sich bis Ende des Winterflugplans im März 2026.

Etihad baut Düsseldorf – Abu Dhabi aus

Auch Wizz Air justiert den Winterflugplan: Ab Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) sinken die wöchentlichen Frequenzen nach Tirana, Belgrad, Sibiu und Timișoara jeweils von drei auf zwei (Feiertagswochen ausgenommen). Zusätzlich meldet der Carrier Reduktionen u. a. ab Memmingen (z. B. nach Sofia, Suceava, Budapest, Skopje) und temporäre Einschnitte auf den Strecken nach Belgrad, Priština und Timișoara.

Einen Gegenakzent setzt Etihad Airways: Seit 1. Oktober 2025 verbindet die Airline Düsseldorf (DUS) und Abu Dhabi (AUH) täglich – zuvor wurde die Strecke drei Mal pro Woche geflogen. Eingesetzt wird der neue Airbus A321LR, der laut Airport und Airline die Kapazität und die Anschlussqualität deutlich erhöht.

Für Reisende bedeutet das: Termine im November, frühen Dezember und vor allem im Januar prüfen – betroffen sind meist einzelne Wochentage/Frequenzen, nicht zwingend alle Flüge einer Strecke. Airlines informieren betroffene Passagiere direkt, vollständige Listen der gestrichenen Frequenzen veröffentlichen die Anbieter in der Regel allerdings nicht.