Bitkom-Prognose
Unterhaltungselektronik: Umsätze zum fünften Mal in Folge rückläufig

| Redaktion 
| 02.09.2025

Quasi zur Einstimmung auf die IFA 2025, die diesen Freitag in Berlin startet, hat Bitkom die Ergebnisse einer Trendstudie namens "Zukunft der Consumer Technology" präsentiert. Den Umsätzen der Unterhaltungselektronik in Deutschland wird dabei einmal mehr ein Minus im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, das ohne einen historischen Nintendo-Verkaufsschlager wohl größer ausfallen würde.

Es gibt viele gute Gründe, um mit negativen Gefühlen auf die Zeit der Corona-Pandemie zurückzublicken. Einer wäre zum Beispiel das staatlich verordnete Runterfahren des öffentlichen Lebens, das Menschen in entscheidenden Momenten voneinander ferngehalten und ganze Branchen in die wirtschaftliche Schieflage versetzt hat.

Wenn auch nicht alle: Die Gesamtumsätze mit Unterhaltungselektronik wie Fernsehern, Spielekonsolen, Audiogeräten oder auch Digitalkameras erreichten 2020 ein Allzeit-Hoch-Marktvolumen von 9,3 Milliarden Euro – schließlich lechzte die weitgehend in ihren Wohnräumen eingesperrte Bevölkerung nach Entertainment, das die Zeit in den eigenen vier Wänden etwas schneller vorübergehen ließ.

"Der Markt ist vielerorts gesättigt"

Obwohl diverse auf mediale Bespaßung spezialisierte Unternehmen ein wenig Aufwind aus dieser Phase bewahren konnten, ließ sich der Lockdown-bedingte Boom nach Rücknahme der Corona-Maßnahmen selbstredend nicht dauerhaft halten.

Tatsächlich kennt das Marktvolumen der Unterhaltungselektronik seitdem nur eine Richtung: Wie die neue Trendstudie des Digitalverbands Bitkom zur "Zukunft der Consumer Technology 2025" prognostiziert, sinkt es dieses Jahr zum fünften Mal in Folge – nun von 7,9 auf 7,8 Milliarden Euro.

"Nach dem Hoch der Consumer Technology in den Pandemiejahren pendeln sich die Umsätze nun wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ein. Der Markt ist vielerorts gesättigt – viele Haushalte haben ihre technische Ausstattung in den letzten Jahren aktualisiert, entsprechend gibt es weniger Bedarf für Neuanschaffungen. Auch wirtschaftliche Unsicherheiten wirken sich dämpfend auf die Nachfrage aus", erläutert Bitkom-Präsidiumsmitglied Olaf May.

Historischer Nintendo-Launch dämmt Gesamtrückgang

May blickt voraus: "Wachstumsimpulse erwarten wir durch neue Spielekonsolen und technologische Entwicklungen wie KI" – und in der Tat machen sich erstere schon in diesem Jahr als wirtschaftlicher Treiber bemerkbar: Mit einem Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr setzt sich die Kategorie deutlich von allen anderen ab.

Geschuldet dürfte der erwartete Spielekonsolen-Umsatz von 1,07 Milliarden Euro zu nennenswerten Teilen der Nintendo Switch 2 sein, die Anfang Juni erschienen ist. Allein in den ersten vier Tagen wurden weltweit rund 3,5 Millionen Einheiten verkauft, was den Hybrid aus Handheld und stationärem Gerät zur am schnellsten verkauften Nintendo-Konsole aller Zeiten macht.

Laut Bitkom-Prognose setzen sich die Umsätze der Unterhaltungselektronik in diesem Jahr wie folgt zusammen:

  • Flat-TVs: 2,85 Milliarden Euro (minus acht Prozent)
  • Audio- und Video-Zubehör: 1,63 Milliarden Euro (minus drei Prozent)
  • Spielekonsolen: 1,07 Milliarden Euro (plus 38 Prozent)
  • Sonstige Consumer Technology (etwa Blu-Ray-/ DVD-Player, Media-Sticks, Set-Top-Boxen, Wechselobjektive): 850 Millionen Euro (keine Veränderung)
  • Audiogeräte: 830 Millionen Euro (minus zwölf Prozent)
  • Digitalkameras: 570 Millionen Euro (keine Veränderung)

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