Automatisierte Kinospots für Opel
Wenn TV-Reichweite sinkt: Publicis Media setzt auf Programmatic Cinema

| Redaktion 
| 01.09.2025

Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte dürften Sie es an Ihrem eigenen Konsumverhalten festgestellt haben: Lineares Fernsehen hat an Zugkraft verloren, was auch die Herangehensweise von Werbetreibenden beeinflusst. Bei Publicis Media kommt deshalb eine datenbasierte Technologie zur holistischen Bewegtbildplanung zum Einsatz, mit der für Opel nun die erste Programmatic-Cinema-Kampagne gelauncht wurde.

Da es für Werbetreibende heutzutage herausfordernd sein kann, Reichweitenziele in bestimmten regionalen Zielgruppen allein über das Fernsehen erfolgreich anzusprechen, setzt Publicis Media auf hauseigene Technologie zur Lösung des Problems:

Mit einem datenbasierten Ansatz sorgt PMX Lift für eine "holistische Bewegtbildplanung, die neben linearem TV auch Online Video, Addressable TV, Connected TV, Programmatic Cinema und Social Video umfasst", wie es seitens des weltweit aktiven Mediaagentur-Netzwerkes heißt.

Durch besagtes Werkzeug wurden nun erstmals "Lücken in regionalen linearen TV-Reichweiten durch ergänzende programmatische Kino-Ausspielungen ausgeglichen". Anlass war die Kampagne zum Start des neuen Opel Frontera Electric.

Programmatic Cinema: Automatisierte Kinospots für TV-Brachländer

"Die Grundlage für die programmatische Kinoaussteuerung waren tagesaktuelle regionale TV-Leistungsdaten, die unser Partner All Eyes on Screens uns im Rahmen unserer Kooperation zur Verfügung gestellt hat", erläutert Robert Bündge, Managing Partner bei Publicis Media.

Robert Bündge, Managing Partner bei Publicis Media (Bild: Publicis Media)
Robert Bündge, Managing Partner bei Publicis Media (Bild: Publicis Media)

Er führt aus: "Wir nutzen diese Daten zur gezielten Identifikation von TV Nicht-/ Wenigsehern auf regionaler Ebene und zur Bildung entsprechender Zielgruppensegmente, welche direkt in die Active Agent DSP von Virtual Minds eingespielt werden konnten, um so die Kampagnenaussteuerung gezielt anzupassen."

Das heißt im Ergebnis: "In definierten Regionen, in denen die TV-Leistung unter einem definierten Schwellenwert lag, wurde automatisch Kino als ergänzender Kanal aktiviert."

Kino: Hoher Attention Score, aber mäßiges erstes Halbjahr

"Durch die Möglichkeit, auf der ganz großen Leinwand DSP-Targetings einzusetzen, haben wir die programmatische Kinovermarktung einen entscheidenden Schritt vorangebracht“, fügt John Schmidt, Head of Sales Programmatic Cinema, hinzu und stellt fest: "Spätestens jetzt sollte Kino, als Kanal mit dem höchsten Attention Score, Teil jeder Bewegtbild-Strategie sein."

Ein konkreter Kino-Boom in jüngerer Vergangenheit kann nichtsdestotrotz kaum zur Maßnahme motiviert haben: Wie die Filmförderungsanstalt (FFA) erst Ende August berichtet hat, wurden in der ersten Jahreshälfte 2025 fast 41 Millionen Tickets verkauft – das ist ein Rückgang um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der dadurch erzielte Umsatz fällt nur minimal geringer aus (403,4 statt 403,5 Millionen Euro).

Insgesamt könne man "leider nicht von einem guten Halbjahr für die deutschen Kinos sprechen. Dafür gab es nicht genügend große und zugkräftige Filme", resümiert FFA-Vorstand Peter Dinges.

Gleichzeitig stellt er in Aussicht: "Auf die freuen wir uns im zweiten Halbjahr. 'Das Kanu des Manitu' hat bereits gezeigt, welche Kraft ein Film entwickeln kann, auf den alle gewartet haben. 'Die Schule der magischen Tiere 4' und natürlich 'Avatar: Fire and Ash' können neben etlichen weiteren sehr erfolgversprechenden Titeln dafür sorgen, dass 2025 der Anschluss an die Vorjahre gelingt und diese hoffentlich übertrifft."

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