Polen-Korrespondentin mit Russland-Erfahrung
Ina Ruck übernimmt ARD-Studio Warschau

| Redaktion 
| 01.09.2025

Die mehrfach ausgezeichnete Journalistin Ina Ruck tritt mit 1. September ihre neue Funktion als Leiterin des ARD-Studios Warschau an. Nach jahrzehntelanger Berichterstattung aus Russland und den USA bringt sie umfassende außenpolitische Erfahrung in die polnische Hauptstadt – ein Schlüsselstandort in der gegenwärtigen geopolitischen Lage.

Ina Ruck zählt zu den bekanntesten Gesichtern der Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen. Mit ihrer neuen Aufgabe in Warschau übernimmt sie einen der derzeit wichtigsten Korrespondentenposten innerhalb der ARD. Polen spielt – nicht nur aufgrund seiner geografischen Lage – eine zunehmend strategische Rolle innerhalb Europas.

Neuer Standort mit politischer Brisanz

Ruck beschreibt ihre neue Aufgabe als „spannend und herausfordernd“. Polen sei, so Ruck, "eines der spannendsten Länder der EU, unser großer Nachbar im Osten." Mit direkter Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad und zu Belarus sei es zugleich NATO-Außenposten in einer krisengeschüttelten Region. Die politische Spaltung des Landes zwischen EU-kritischen Kräften und progressiv-reformerischen Bewegungen erschwere zusätzlich die Einordnung aktueller Entwicklungen.

Ein vertrautes Gesicht mit analytischem Tiefgang

Juliane Fliegenschmidt und Antje Diekhans, die Leiterinnen der WDR-Programmgruppe Zeitgeschehen, Europa und Ausland (ZEA), betonen Rucks journalistische Fähigkeiten: „Sie schafft es wie kaum jemand anderes, Entwicklungen in einen größeren Rahmen zu setzen und sie einzuordnen.“ Diese Fähigkeit werde auch in Warschau von zentraler Bedeutung sein. Ina Ruck gilt als kenntnisreiche Beobachterin osteuropäischer Politik – mit der Fähigkeit, komplexe Sachverhalte einem breiten Publikum verständlich zu machen.

Verbindung nach Moskau bleibt bestehen

Auch wenn Warschau nun Rucks offizieller Dienstsitz ist, wird sie weiterhin punktuell für das ARD-Studio Moskau im Einsatz sein. Als derzeit einzige ARD-Journalistin mit aktiver Russland-Akkreditierung bleibt sie eine der wichtigsten Stimmen zur Einschätzung russischer Politik. Ellen Ehni, Chefredakteurin Politik und Zeitgeschehen des WDR, sagt: "Die Lage rund um das ARD-Studio Moskau bleibt komplex und herausfordernd. Umso wichtiger ist es, dass Ina Ruck weiterhin Zusammenhänge erläutern und einordnen kann."

Preisgekrönte Journalistin

Ina Ruck, 1962 in Unna geboren, hat Slawistik, Politologie und Publizistik in Münster, Oxford, Wien und Moskau studiert. Ihre journalistische Laufbahn begann sie beim NDR, wo sie bereits während des Volontariats für das ARD-Studio Moskau tätig war. Seit den 1990er-Jahren berichtet sie für die ARD aus Russland, den USA und weiteren Ländern. Sie war mehrfach Leiterin des Studios Moskau und führte auch das Studio in Washington. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie unter anderem mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

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