Trumps Handelskrieg treibt Nachfrage
Goldpreis erreicht neues Rekordhoch

| Redaktion 
| 02.04.2025

Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg treibt Anleger in sichere Häfen – allen voran in Gold. Nachdem Donald Trump drastische Zölle ankündigte, erlebt das Edelmetall einen Höhenflug. Der Preis für eine Feinunze überschreitet erstmals die Marke von 3149 US-Dollar.

Nachdem US-Präsident Donald Trump neue Importzölle angekündigt hat, reagieren die internationalen Finanzmärkte mit Nervosität. Während die Aktienmärkte einbrechen, steigt der Goldpreis auf ein historisches Hoch. Die Bewegung deutet auf eine zunehmende Risikoaversion der Investoren hin – und könnte ein Vorbote für größere ökonomische Turbulenzen sein.

Trump schürt Inflations- und Rezessionsängste

Mit seiner Ankündigung, ab dem sogenannten „Tag der Befreiung“ pauschale Zölle von 20 Prozent auf Importe aus Ländern wie China, der EU und Japan zu erheben, hat Trump erneut geopolitische Spannungen entfacht. Die Unsicherheit darüber, welche konkreten Maßnahmen folgen, treibt Anleger in traditionell stabile Anlageklassen wie Edelmetalle und Staatsanleihen.

Die wirtschaftlichen Folgen könnten weitreichend sein: Ökonom:innen warnen vor einer drohenden Rezession, getrieben durch sinkenden Welthandel und steigende Preise. „Gold ist auf Höchstkurs – Symbol für Unsicherheit“, kommentiert ein Marktstratege den Anstieg.

Anleger flüchten in Gold

Der Preis für eine Feinunze Gold erreichte am Dienstag mit 3149 US-Dollar einen neuen Höchststand. Laut Financial Times ist das der stärkste Anstieg innerhalb eines Quartals seit 1986. Allein im März legte Gold um 10 Prozent zu – ein Plus von über 18 Prozent seit Jahresbeginn. Rund 19 Milliarden US-Dollar flossen im ersten Quartal in Gold-ETFs.

Besonders auffällig: Neben Zentralbanken, die bereits seit Jahren ihre Goldreserven ausbauen, steigt nun auch das Interesse institutioneller und privater Investoren deutlich. „Investoren reduzieren ihre Risiken und wenden sich dem sicheren Hafen Gold zu, um sich gegen die drohende Volatilität ihrer Portfolios abzusichern“, sagte Yeap Jun Rong, Marktstratege bei der Bank IG.

Die Schweizer Großbank UBS rechnet mit weiteren Preissteigerungen und prognostiziert einen Goldpreis von bis zu 3500 Dollar je Unze bis Jahresende.

Rückschlag für die Aktienmärkte

Während Gold neue Rekorde feiert, geraten die US-Börsen unter Druck. Die Aussicht auf Handelsbarrieren und steigende Produktionskosten verunsichert die Märkte. Anleger ziehen Kapital aus risikobehafteten Anlagen ab und erhöhen ihre Cash-Reserven. Auch US-Staatsanleihen profitieren vom Trend zur Sicherheit.

Wie n-tv berichtet, scheint ein Ende der Gold-Rally vorerst nicht in Sicht. Die Märkte erwarten, dass Trumps protektionistische Maßnahmen eine Kettenreaktion auslösen und zu einer Neuordnung globaler Handelsströme führen könnten.

Die Folge: Eine Rückkehr zu geopolitischer Unsicherheit, wie sie zuletzt während der Corona-Pandemie spürbar war.

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