Karriere-Knigge
Vom Elch-Kostüm bis zum Absturz: Wie Sie die Weihnachtsfeier ohne Kündigung überleben

| Redaktion 
| 23.11.2025

Die Firmenweihnachtsfeier ist der entspannte Abschluss eines intensiven Jahres – kann sich aber auch zum gefährlichsten Event für die eigene Reputation entwickeln. Zwischen Glühwein und Buffet lauern Stolperfallen, die aus einem netten Abend schnell ein Karriereproblem machen können. Diese No-Gos sollten Sie meiden, wenn Sie am nächsten Tag ohne Erklärungsbedarf ins Büro kommen möchten.

Im Idealfall ist die Weihnachtsfeier im Unternehmen der letzte große gemeinsame Moment des Jahres – eine Mischung aus Dankeschön, Teamritual und Stimmungsbarometer in einem fröhlichen und unkonventionellen Rahmen. Aber sie bleibt ein beruflicher Kontext, in dem man beobachtet wird, von Menschen, deren Urteil im Arbeitsalltag zählt. Kein Wunder also, dass sich an solchen Abenden öfters mal berufliche Eigentore ergeben. Wer am Tag darauf nicht als der lästige Elch oder ähnliches in Erinnerung bleiben möchte, sollte die folgenden No-Gos kennen.

1. Zu viel Alkohol: Der Klassiker unter den Karriere-Killern

Ein, zwei Gläser heben die Stimmung, keine Frage. Doch die Grenze zwischen beschwingt und entgleist ist dünn – und wird gerade auf Firmenfeiern gern überschritten. Wer lallt und das Bedürfnis verspürt, plötzlich sehr persönliche Geschichten auszubreiten, steht am nächsten Tag nicht als Teamplayer da, sondern als Risiko. Führungskräfte haben hier eine besondere Rolle: Wer oben sitzt, sollte das Glas mit Bedacht heben, nicht mit Übermut.

2. Flirts: Vom Mistelzweig ins Minenfeld

Weihnachtsfeiern bringen oft Menschen zusammen, die sonst hauptsächlich über Mails kommunizieren – und manchmal knistert es. Doch selbst harmlose Annäherungen können im beruflichen Umfeld schnell kippen. Besonders heikel sind Situationen mit Machtgefälle: Ein charmantes Kompliment des Chefs kann für die andere Person eine unangenehme Gratwanderung sein. Eine gute Faustregel lautet: Alles, was man am nächsten Morgen nüchtern nicht wiederholen würde, gehört nicht auf die Feier.

3. Outfit-Fails: Wenn das Styling die falsche Botschaft sendet

Die Balance zwischen festlich und professionell ist knifflig – und die Extremvarianten lauern überall. Auf der einen Seite die Kolleg:innen, die im Rentierkostüm mit blinkender Nase auftauchen. Auf der anderen Seite Führungskräfte, die meinen, mit Hoodie über dem Hemd besondere Nahbarkeit auszustrahlen – am Ende wirkt es meist wie bemühte Lässigkeit. Ein klarer Dresscode spart Diskussionen, und ein gepflegter Auftritt kostet weniger Energie, als sich später zu erklären.

4. Karaoke und Egoshow: Bühne frei für Peinlichkeiten

Es gibt Menschen, die das Mikrofon nur einmal sehen müssen, um es nicht mehr herzugeben. Spätestens bei der dritten „Last Christmas“-Interpretation weiß das ganze Team, wie sich Fremdscham anfühlt. Auch Mariah-Carey-Ambitionen oder mitreißende Tischreden sind selten karrierefördernd. Die Faustregel ist simpel: Wer auffällt, sollte für die richtigen Gründe auffallen – nicht für Dezibelzahl oder Vibrato.

5. Heikle Gespräche: Kein Ort für Gehalt, Kritik oder Lebensbeichten

Zwischen Buffet und Bar wirken manche Themen plötzlich leichter, direkter, dringlicher. Genau das macht sie gefährlich. Die Firmenfeier ist kein Zeitpunkt für Gehaltsforderungen, Grundsatzkritik oder tiefenpsychologische Bekenntnisse. Auch gut gemeinte „Jetzt sag ich dir mal ehrlich, wie ich dich sehe“-Momente richten oft mehr Schaden an als offene Feedbackgespräche im Januar. Strategie hat in diesem Umfeld Pause.

6. Buffet-Exzesse: Wenn der Teller zum Statement wird

Nichts gegen ein gutes Buffet – aber es gibt Menschen, die so eine Schlemmerei als Wettbewerb begreifen. Wer mehrfach mit randvollen Tellern durch den Saal balanciert oder nach dem Truthahn-Koma halb schlafend am Tisch hängt, tut weder seiner Wirkung noch seinem Wohlbefinden einen Gefallen. Essen ist immer auch sozialer Code: Wer Maß hält, signalisiert Kontrolle und Souveränität.

7. Eskalationen: Laut, beleidigend oder handgreiflich – der absolute Tiefpunkt

Die wenigsten setzen sich am Nachmittag vor der Feier das Ziel, später eine verbale oder körperliche Auseinandersetzung zu beginnen. Trotzdem passieren genau diese Entgleisungen immer wieder – meist mit Alkohol im Spiel, manchmal schlicht aus mangelnder Selbstkontrolle. Für Vorgesetzte ist das doppelt heikel: Wer in solchen Momenten nicht deeskaliert, zeigt Führungsschwäche; wer selbst beteiligt ist, beschädigt seine Rolle nachhaltig.

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