Promo-Fehltritt
Will Smith begeistert sein Publikum – doch leider ist es KI-generiert

| Redaktion 
| 26.08.2025

Unser heutiger Eintrag aus der Kategorie "Wie man Künstliche Intelligenz lieber nicht einsetzen sollte" stammt abermals aus der Musikwelt: Um zum Ausdruck zu bringen, wie sehr er auf Tour die Nähe zu seinen Fans schätzt, hat Schauspieler und Rapper Will Smith ein Video mit Konzertszenen veröffentlicht. Spätestens die Pause-Taste entlarvt die Bilder jedoch zum Teil als computergeneriert.

Erst zu Monatsbeginn hat das Urgestein Rod Stewart mit einem fragwürdigen Ozzy-Osbourne-Tribut für Stirnrunzeln unter Beobachtern gesorgt: Im Rahmen seiner aktuellen Tour zeigte er ein KI-generiertes Video, das den im Juli verstorbenen Black-Sabbath-Sänger mit diversen anderen Musikgrößen im Himmel vereint präsentiert – eine "Würdigung", die vielerorts irgendwo zwischen überflüssig und geschmacklos eingeordnet wurde.

Unser jüngster KI-Fehltritt ruft in erster Linie Unverständnis und eine Spur Fremdscham auf den Plan. "Der beste Teil der Tour ist es, Euch alle aus nächster Nähe zu sehen. Danke, dass Ihr auch mich seht", schreibt Will Smith (beziehungsweise sein Social-Media-Team) zu diesem Kurzvideo, das er auf seinem eigenen YouTube-Kanal geteilt hat.

Zahlreiche optische Unstimmigkeiten

Bei näherem Hinschauen sind bereits vielen Betrachtern optische Unstimmigkeiten aufgefallen, die typisch für KI-generierte Bilder auf dem derzeitigen Stand der Technik sind. Auf mehreren Szenen liegt ein leicht pastellartiger Filter auf dem Publikum, das außerdem teilweise dupliziert scheint und vereinzelt zu viele Finger oder grotesk verzerrte Gesichter aufweist. Folgender Ausschnitt wird besonders oft hervorgehoben:

Ausschnitt aus dem betreffenden Tourvideo (Bild: Screenshot / youtube.com/@WillSmith)
Ausschnitt aus dem betreffenden Tourvideo (Bild: Screenshot / youtube.com/@WillSmith)

Die Reaktionen in den Kommentarspalten fallen häufig hämisch oder enttäuscht aus. "Stell Dir vor, Du bist so reich und berühmt und musst KI-Aufnahmen von Menschenmengen und Bot-Kommentare in Deinem Video verwenden. Tragisch, Mann. Du warst mal cool" schreibt ein User, während ein anderer empfiehlt: "Es ist vorbei, Bro. Genieße einfach Deinen Ruhestand."

Ein weiterer Nutzer geht ins Detail: "Das ist nicht nur eine Zumutung fürs Auge, weil es sich um ein minderwertiges Handyvideo handelt, das stark mit KI hochskaliert wurde, sondern es gibt auch Zwischenszenen, die eindeutig KI-generiert sind (0:39, 0:53, 0:56). Es gibt doch Videografen, warum sollte man also hochwertige Arbeit zugunsten dieses degenerierten Schunds aufgeben?"

Herausfordernde Karrierephase

In der Tat befindet sich Will Smith in einer herausfordernden Karrierephase, woran ausgerechnet die Nacht seines Oscar-Gewinns eine nennenswerte Mitschuld trägt: Noch bevor er am 22. März 2022 für seine Darstellung in "King Richard" ausgezeichnet wurde, ohrfeigte er Host Chris Rock auf offener Bühne, nachdem dieser einen Witz über den Haarausfall seiner Ehefrau gemacht hatte. Seitdem hat Smith mit "Bad Boys: Ride or Die" lediglich einen neuen Film abgedreht.

An der musikalischen Front ist im März sein neues Album "Based on a true Story" erschienen, das sich als erstes seiner Karriere nicht in den US-amerikanischen Charts platzieren konnte. Im Vereinigten Königreich hat es das Werk in der ersten Woche nach Release auf 36 Downloads gebracht, wie The Sun seinerzeit berichtete.

Dennoch scheinen sich genug Briten für Hits wie "Men in Black", "Summertime", "Miami", "Getting jiggy with it", "Boom! Shake the Room", "Just the Two of Us" oder "Wild Wild West" begeistern zu können: Karten für die diese Woche anstehenden Gigs in London, Manchester und Wolverhampton sind laut Konzertveranstalter AEG ausverkauft.

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