Oracle-Gründer überholt Zuckerberg
Larry Ellison ist jetzt zweitreichster Mensch der Welt – nur Musk hat mehr Vermögen

| Redaktion 
| 20.07.2025

Der KI-Hype rund um OpenAI und der Raketenstart der Oracle-Aktie haben Larry Ellison im globalen Vermögensranking auf Platz zwei katapultiert. Der Oracle-Gründer überholt Mark Zuckerberg mit einem Vermögen von über 251 Milliarden US-Dollar und rückt Elon Musk bedrohlich nahe. Eine Entwicklung mit Signalwirkung für den gesamten KI-Markt.

Larry Ellison ist zurück an der Weltspitze. Mit einem Vermögen von 251,2 Milliarden US-Dollar hat der Oracle-Gründer Meta-CEO Mark Zuckerberg überholt und sich auf Platz zwei der reichsten Menschen der Welt geschoben. Grund für den Aufstieg: ein dramatischer Anstieg des Oracle-Aktienkurses, befeuert durch große Cloud-Deals im KI-Sektor, eine spektakuläre Partnerschaft mit OpenAI – und eine klare Positionierung im Wettbewerb um die technologische Vorherrschaft im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz.

Oracle als KI-Infrastruktur-Gewinner

Der Aktienwert von Oracle hat sich seit Ende 2022 nahezu verdreifacht. Grund dafür ist die wachsende Nachfrage nach leistungsstarker Recheninfrastruktur für KI-Modelle – ein Bereich, in dem Oracle sich unter Ellisons Führung aggressiv neu positioniert hat. Im Rahmen des "Stargate"-Projekts kooperiert Oracle mit dem Branchenpionier OpenAI. Dessen Rechenleistung läuft künftig zu einem großen Teil über Oracle-Server – ein Milliardenmarkt, den Ellison gezielt bespielt.

Mit der Bereitstellung von Hochleistungsrechenzentren etabliert sich Oracle zunehmend als Rückgrat der globalen KI-Infrastruktur. Das Unternehmen zieht damit an traditionellen Cloud-Konkurrenten wie IBM und teilweise sogar an Amazon Web Services (AWS) vorbei – zumindest, was spezielle KI-Anwendungen betrifft. Die Skalierbarkeit, die Oracle hier bietet, ist laut Branchenkenner:innen ein Schlüsselfaktor für die jüngsten Großaufträge.

Mehr als 80 Prozent seines Vermögens stecken laut Bloomberg direkt in Oracle-Aktien und Optionen. Der tägliche Kurszuwachs macht Ellison nicht nur reicher, sondern auch einflussreicher im globalen KI-Geschäft. Auch Nvidia-CEO Jensen Huang profitiert von dieser Dynamik und kletterte auf Platz neun der "Bloomberg Billionaires List" – ein weiteres Zeichen für die neue Machtverteilung im Silicon Valley.

Politischer Rückenwind aus Washington

Wie Business Insider Deutschland berichtet, kam ein weiterer Kurstreiber direkt aus der US-Politik: Die Regierung unter Donald Trump lockerte Exportbeschränkungen für High-End-Chips nach China. Davon profitieren nicht nur Halbleiterhersteller wie Nvidia und AMD, sondern auch deren Cloud-Partner – darunter Oracle. Die Oracle-Aktie legte daraufhin um 5,7 Prozent zu. Es war der Tag, an dem Ellison Zuckerberg überholte – symbolträchtig für die derzeitige Marktumwälzung.

Hinzu kommt, dass Ellison über exzellente Netzwerke in der republikanischen Partei verfügt. Als langjähriger politischer Unterstützer hat er sich stets offen für strategische Allianzen mit der Politik gezeigt – und profitiert nun von einem politischen Umfeld, das Hightech-Investitionen priorisiert. Beobachter:innen vermuten, dass Ellisons Nähe zu Entscheidungsträgern auf Capitol Hill auch künftig für regulatorische Vorteile sorgen könnte.

Damit rückt auch Elon Musk in greifbare Nähe. Zwar liegt der Tesla- und SpaceX-Chef mit einem Vermögen von rund 357 Milliarden US-Dollar noch vorne, doch die Dynamik spricht aktuell für Ellison. Der Abstand schrumpft schneller als gedacht – insbesondere, weil Musk mit politischen Turbulenzen, Börsenvolatilität und zunehmend kritischer Presse konfrontiert ist.

Milliarden für Forschung und Zukunftstechnologien

Der 80-jährige Tech-Veteran plant, sein Vermögen zunehmend in gesellschaftlich relevante Technologien zu investieren. Im Fokus steht das 2023 gegründete "Ellison Institute of Technology", das in den Bereichen Energie, Gesundheit, KI und Landwirtschaft forscht. Partner ist unter anderem die Universität Oxford. Das Institut verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und versteht sich als Brücke zwischen Grundlagenforschung und skalierbarer technischer Anwendung.

Neben klassischen Forschungsinitiativen will Ellison auch konkrete Innovationsprogramme fördern. Dazu zählen etwa klimaneutrale Rechenzentren, datengetriebene Gesundheitssysteme oder autonom gesteuerte Agrarprojekte. Brancheninsider:innen sprechen bereits von einem "Gates-Äquivalent" für die Tech-Ära der 2020er-Jahre – mit Ellison als treibender Kraft.

"Ich glaube daran, dass wir durch Technologie globale Herausforderungen lösen können", so Ellison auf X. Seine Worte treffen in einer Zeit tiefgreifender Umwälzungen den Nerv einer Branche, die sich neu erfindet. Und der zweitreichste Mensch der Welt will dabei nicht nur mitverdienen, sondern gestalten.

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