Frauenpower im Sportmanagement
Schalke holt Steffi Jones in die Klubführung

| Redaktion 
| 16.07.2025

Der Traditionsklub FC Schalke 04 setzt erneut ein Zeichen in Richtung Diversität und holt mit Steffi Jones eine der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Fußballs in den Aufsichtsrat. Die ehemalige Bundestrainerin bringt nicht nur sportliches Fachwissen, sondern auch Management-Erfahrung mit – und wird künftig an zentralen Entscheidungen mitwirken.

Der FC Schalke 04 verstärkt seine Führungsriege mit einem prominenten Neuzugang: Steffi Jones wird neue Aufsichtsrätin des Vereins. Die Ex-Bundestrainerin übernimmt einen der aktuell freien Plätze im Gremium – ohne Mitgliedervotum, dafür mit sofortigem Amtsantritt. Der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet will mit dieser Entscheidung nicht nur seine sportliche Zukunft stärken, sondern auch ein gesellschaftliches Signal setzen.

Erfahrener Neuzugang für den Sportausschuss

Wie Sky Sport berichtet, wurde Steffi Jones vom FC Schalke 04 offiziell in den Aufsichtsrat berufen. Die 52-Jährige folgt auf Youri Mulder, der seit Mai 2025 als Sportdirektor im Amt ist. Damit übernimmt Jones eine Schlüsselrolle im Sportausschuss des Klubs, der unter anderem bei Transferentscheidungen, Trainerfragen und strategischer Kaderplanung mitentscheidet. Die Amtszeit der gebürtigen Frankfurterin ist zunächst auf zwei Jahre angesetzt – mit Option auf Verlängerung.

Jones ist in der deutschen Fußballlandschaft nicht nur als ehemalige Nationalspielerin und Bundestrainerin bekannt, sondern auch durch ihre Funktion als DFB-Direktorin für Frauen-, Mädchen- und Schulfußball. In ihrer aktiven Karriere wurde sie unter anderem Weltmeisterin, dreifache Europameisterin und holte zweimal olympisches Bronze. Ihr tiefes Verständnis für das Spiel, aber auch für die Struktur des modernen Fußballs, macht sie zu einer wertvollen Ergänzung für das Führungsgremium.

Jones ist zudem international vernetzt und war in beratender Funktion bei verschiedenen NGOs sowie sportpolitischen Gremien tätig. Damit bringt sie weit mehr mit als sportliche Expertise: Sie steht für werteorientierte Führung, Diversität und strategische Weitsicht. Diese Qualitäten könnten besonders im Hinblick auf die Repositionierung Schalkes in der zweiten Bundesliga und den mittelfristigen Wiederaufstieg in die Bundesliga entscheidend sein.

Führungserfahrung trifft Fußballkompetenz

Neben ihrer sportlichen Laufbahn bringt Jones auch unternehmerisches Know-how mit: Laut Sky betreibt sie ein Unternehmen in Gelsenkirchen – dem Standort ihres neuen Engagements. Die Personalie steht sinnbildlich für die strategische Neuausrichtung des Zweitligisten, der sich auch auf Vorstandsebene zunehmend divers aufstellt. Durch die Mischung aus Fußballkompetenz, Management-Erfahrung und lokaler Verbundenheit scheint Jones eine Idealbesetzung zu sein.

Bereits Christina Rühl Hamers als Finanzvorständin sowie der neue Aufsichtsratschef Axel Hefer prägen das aktuelle Führungsteam. Mit Steffi Jones wächst das Gremium weiter in Richtung moderner, zukunftsfähiger Vereinsstruktur. Jones’ Rolle könnte insbesondere in Hinblick auf die Nachwuchsförderung und den Frauenfußball Impulse setzen, Themen, die sie bereits auf DFB-Ebene maßgeblich geprägt hat.

Darüber hinaus dürfte ihre Perspektive dabei helfen, auch gesellschaftlich relevante Themen wie Integration, Chancengleichheit und die Förderung junger Talente auf die Agenda des Vereins zu bringen. Gerade im Ruhrgebiet, das traditionell als Schmelztiegel verschiedener Kulturen gilt, wird gesellschaftliche Verantwortung großgeschrieben – und hier könnte Jones als Brückenbauerin eine neue Qualität einbringen.

Symbol für strukturellen Wandel im Fußball

Mit der Berufung von Steffi Jones beweist Schalke erneut Mut zur Veränderung – und positioniert sich zugleich als Vorreiter in Sachen Gleichstellung im Profifußball. In einem männerdominierten Umfeld bekommt eine Frau nicht nur eine repräsentative, sondern eine mitgestaltende Rolle in einem sportlich und wirtschaftlich sensiblen Bereich. Die Entscheidung ist nicht nur sportlich klug, sondern gesellschaftlich wegweisend.

Jones übernimmt einen von drei freien Plätzen im Aufsichtsgremium und wurde direkt vom Verein bestellt – eine Wahl durch die Mitglieder war nicht notwendig. Die schnelle und einstimmige Berufung lässt darauf schließen, dass man bei Schalke überzeugt ist, mit Jones eine zukunftsweisende Personalentscheidung getroffen zu haben.

Der Schritt passt in die aktuelle Transformation des Klubs, der sich nicht nur sportlich, sondern auch kulturell und strukturell neu aufstellen möchte. In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen, wachsender Konkurrenz und veränderter Fanerwartungen ist es umso wichtiger, das Führungsteam strategisch breit aufzustellen – mit Persönlichkeiten wie Steffi Jones, die für Transparenz, Inklusion und Leistungsorientierung stehen.

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