Start am Dienstag
Filmfestspiele von Cannes mit Herzensprojekten von Coppola und Costner

| Redaktion 
| 13.05.2024

Für zwölf Tage liegt der Mittelpunkt der Filmindustrie an der Côte d’Azur: Das seit 1946 abgehaltene Festival kann mehrere langerwartete Uraufführungen vorweisen und vergibt wie gewohnt die begehrte Goldene Palme; diesmal unter Aufsicht der erfolgreichsten Regisseurin des letzten Jahres.

Am Dienstag, 14. Mai gehen die Internationalen Filmfestspiele von Cannes in die mittlerweile 77. Runde. Das Festival de Cannes, wie die Einheimischen sagen, findet einmal mehr im Palais des Festivals et des Congrès statt und versammelt im Verlauf von zwölf Tagen das Who is Who der Bewegtbildbranche. Begehrter Hauptpreis der renommierten Veranstaltung ist die Goldene Palme.

Der dafür zuständigen Jury sitzt in diesem Jahr Greta Gerwig vor, die mit “Barbie“ den erfolgreichsten Film des vergangenen Jahres verantwortet hat. Auch die oscarnominierte Lily Gladstone (“Killers of the Flower Moon“), Eva Green (“Casino Royale”) oder Omar Sy (“Ziemlich beste Freunde”) beeinflussen, welcher der 22 Wettbewerbsbeiträge mit dem Preis geehrt wird.

Die Wettbewerbsfilme

Ins Rennen geht unter anderem “Megalopolis“ von Regie-Legende Francis Ford Coppola (“Der Pate“, “Apocalypse Now“), der den lange geplanten Monumentalfilm mit Adam Driver in der Hauptrolle als krönendes Werk seiner Karriere betrachtet und ihn aus eigener Tasche finanziert hat. Mit David Cronenberg (“The Shrouds”) oder Paul Schrader (“Oh, Canada”) sind weitere Hollywood-Veteranen im Wettbewerb, während mit dem fünffach oscarnominierten Giorgos Lanthimos einer der bemerkenswerteren Regisseure der Gegenwart mitmischt. Der für “The Lobster“ oder “Poor Things“ verantwortliche Grieche besetzt in seinem Cannes-Beitrag “Kinds of Kindness“ einmal mehr Emma Stone in der Hauptrolle.

Besondere Aufmerksamkeit wurde “The Seed of the Sacred Fig” schon im Vorfeld zuteil. Der Film von Mohammad Rasulof behandelt Proteste gegen die Regierung des Iran, sodass ebendiese herzlich wenig Interesse an der Verbreitung des Streifens zeigt. Deshalb soll sie versucht haben, die internationale Auswertung zu verhindern; Rasulof selbst wurde schon mehrfach verhaftet.

Außer Konkurrenz

… feiern auf dem Internationalen Filmfestival mehrere heißerwartete Werke ihre Weltpremiere. George Miller zeigt mit “Furiosa“ ein Prequel zu seiner einzigartigen Action-Odyssee “Mad Max: Fury Road“, in der Anya Taylor-Joy die Titelrolle übernimmt. Was “Megalopolis“ für Francis Ford Coppola ist, stellt “Horizon: An American Saga“ derweil für Kevin Costner dar, der seit Jahrzehnten von der Umsetzung seines eigenen Western-Epos träumt und dieses nun in gleich vier Teilen realisiert; zwei davon sollen diesen Sommer anlaufen.

Als Eröffnungsfilm fungiert “Le deuxième acte“ von Quentin Dupieux mit Léa Seydoux in der Hauptrolle. Durch die kanadisch-deutsche Koproduktion “Rumours“ von Evan Johnson, Galen Johnson und Guy Maddin, besetzt unter anderem mit Alicia Vikander und Cate Blanchett, ist die Bundesrepublik zumindest partiell in Cannes vertreten.

Die begehrte Goldene Palme (Bild: FDC)

Mit Diane Kruger (in Cronenbergs “The Shrouds“) und Franz Rogowski (in “Bird“ von Andrea Arnold) sind außerdem zwei deutsche Darsteller im Wettbewerb um die Goldene Palme präsent; “Motel Destino“ und “Grand Tour“ entstanden ebenfalls unter deutscher Produktionsbeteiligung.

Schon vor dem Auftakt des Festivals wurde zudem der Ehrenpreis vergeben: Sowohl “Star Wars“-Vater George Lucas als auch Schauspielerin Meryl Streep und die japanischen Animations-Koryphäen von Studio Ghibli wurden entsprechend gewürdigt.

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