ifo-Konjunkturumfrage

Stagnierende Inflation und steigende Preiserwartungen in Deutschland

Sascha Möhrle, Konjunkturexperte am ifo Institut, prognostiziert demnach: "In den kommenden Monaten dürfte die Inflation erst einmal nicht weiter zurückgehen und bei knapp über zwei Prozent verharren.“

Branchenspezifische Trends bei den Preiserwartungen

Die Analyse der einzelnen Sektoren zeigt eine differenzierte Entwicklung der Preiserwartungen. Während konsumnahe Branchen wie die Gastronomie und der Einzelhandel für Spielwaren und Drogerieartikel eine deutliche Erhöhung ihrer Preiserwartungen melden, sieht es in anderen Bereichen anders aus. Die Gastronomie etwa verzeichnet einen Anstieg auf 34,4 Punkte, ein signifikanter Sprung gegenüber dem Vormonat. Ebenso zeigt der Einzelhandel mit Spielwaren mit 47,4 Punkten und der mit Drogerieartikeln mit 45,5 Punkten eine klare Tendenz zu höheren Preisen.

Dem gegenüber stehen Sektoren wie der Lebensmitteleinzelhandel und das Hotelgewerbe, wo die Preiserwartungen gesunken sind. Hier planen weniger Unternehmen als zuvor, ihre Preise zu erhöhen, was auf eine mögliche Entlastung der Verbraucher in diesen Segmenten hindeutet.

Industrie und Bau: Eine Mischung aus Hoffnung und Herausforderungen

Interessanterweise berichtet das ifo Institut auch über eine leichte Verringerung der Preiserwartungen in der Industrie sowie weiterhin sinkende Preise im Bauhauptgewerbe. Mit -7,7 Punkten bleibt der Bau besonders betroffen von negativen Preistrends, obwohl sich der Rückgang etwas verlangsamt hat.

Was bedeuten diese Zahlen?

Die Preiserwartungen spiegeln die Absichten der Unternehmen wider und haben direkte Auswirkungen auf die Verbraucherpreise. Die aktuelle ifo Umfrage zeigt, dass bestimmte Bereiche des Konsums trotz voraussichtlich stabiler Inflation teurer werden könnten. Dies deutet auf eine komplexere Preisentwicklung hin, die verschiedene Wirtschaftssektoren unterschiedlich beeinflusst.

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