Warum sich Peter Thiel einfrieren lassen will

Der letzte unerfüllte Traum der Superreichen: In der Hoffnung, dass die Wissenschaft Fortschritte macht, will sich der Tech-Milliardär nach seinem Tod in einem Metalltank bei minus 200 Grad aufbewahrt wissen.

Peter Thiel, Mitbegründer des Bezahldienstes PayPal und einflussreicher Tech-Investor, ist ein Verfechter der Kryonik. Die Methode zielt darauf ab, Menschen nach ihrem Tod durch starke Kühlung zu konservieren (Kyro: griechisch für Kälte). Die Praxis basiert auf der Hoffnung, dass zukünftige medizinische Fortschritte eine Wiederbelebung ermöglichen könnten. Thiel teilt diesen Wunsch, den Tod zu überwinden, mit anderen visionären Persönlichkeiten im Silicon Valley, wo das Streben nach Unsterblichkeit als der letzte unerfüllte Traum der Superreichen gilt.

Thiel plant, unter kontrollierten Bedingungen zu sterben, sein Gehirn kurzzeitig mit Sauerstoff zu versorgen und seinen Körper schnell in ein Bad aus Eiswasser zu legen. Anschließend wird eine konservierende Flüssigkeit mit Frostschutz in seine Gefäße injiziert und sein Körper in einen Metalltank mit flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsius verbracht. Dort soll er verbleiben, bis er in der Zukunft aufgetaut und geheilt werden kann.

Im Kältetank in der Wüste

Als Kunde von Alcor, einem der ältesten Kryonik-Unternehmen mit Sitz in Arizona, ist Thiel Teil einer exklusiven Gruppe. Alcor bewahrt in seiner Zentrale in Phoenix derzeit 224 Patienten in tiefgekühltem Zustand auf – darunter 86 ganze Körper und 138 Gehirne. Die Mitgliedschaft bei Alcor, die die Hoffnung auf ein zukünftiges Wiedererwachen umfasst, kostet mindestens 200.000 Dollar.

Die Herausforderungen für die Medizin im Zusammenhang mit dem Einfrieren, Auftauen und der Zeit zwischen Tod und Konservierung sind beträchtlich. Renate Kain, leitende Pathologin der Med-Uni Wien, erklärt im Standard die Komplexität des Verfahrens, insbesondere die Notwendigkeit, das Blut schnell durch eine spezielle Flüssigkeit zu ersetzen, um Gewebeschäden zu vermeiden.

„Einen Versuch ist es wert“

Trotz der geringen Erfolgsaussichten hält die globale Kryonikgemeinde an ihrer Überzeugung fest. Thiel selbst hat eingeräumt, dass er nicht unbedingt erwartet, dass die Kryonik funktioniert, betrachtet sie aber als einen Versuch wert.

Fitnesstrainer, Paleo und Medikamente

Neben der Kryonik unternimmt Thiel weitere Anstrengungen, um sein Leben zu verlängern. Er folgt einer Paleo-Diät, hat einen persönlichen Fitnesstrainer und experimentiert mit Medikamenten, die normalerweise zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden, in der Hoffnung, ihre lebensverlängernde Wirkung nutzen zu können.

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