Tesla will sein Werk in Grünheide zu Deutschlands größter Autofabrik ausbauen

Für die heimischen Traditionshersteller dürfte sich der Plan anfühlen wie ein Schlag ins Gesicht. Der geplante Ausbau hat jedoch strengere Auflagen zur Folge.

Seit März 2022 produziert Tesla in Grünheide bei Berlin Elektroautos. Konkret läuft hier das Model Y vom Band. Bisher sah der Plan eine Produktion von bis zu 500.000 Autos pro Jahr vor. Doch da sich das Elektro-SUV extrem gut verkauft - im ersten Quartal 2023 war es laut diversen Analysen das meistverkaufte Auto der Welt - will der US-Autobauer sein deutsches Werk nun kräftig ausbauen.

Publik gemacht wurden die Pläne von den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Am Dienstag folgt der erste offizielle Part. Da informiert Tesla bei einer Veranstaltung in Grünheide darüber, was konkret geplant ist. Dann haben Bürger:innen rund zwei Monate Zeit, Bedenken und Einwände gegen das Vorhaben einzureichen.

Strengere Auflagen

Konkret soll die maximale Produktionskapazität auf bis zu eine Million Fahrzeuge pro Jahr verdoppelt werden. Damit wäre das Werk die größte Autofabrik Deutschlands, was ein weiter Dämpfer für die stolze inländische Autoindustrie darstellen würde. Ob der ambitionierte Plan Realität wird, bleibt abzuwarten. Denn bereits beim Bau des bisherigen Werks gab es von Umweltschützer:innen große ökologische Bedenken. Die Fabrik liegt nämlich in einem Wasserschutzgebiet

Fest steht jedenfalls, dass Tesla wegen des geplanten Ausbaus mehr Sicherheitsanforderungen als bisher erfüllen muss. Laut dem Elektroautobauer führe die Aufstockung dazu, dass die Fabrik nach der Störfallverordnung von der unteren Klasse in die obere Klasse eingestuft werde, was das Unternehmen zu einem umfangreichen Sicherheitsbericht verpflichte. Zudem seien weitere Meldepflichten nötig und die Werksfeuerwehr müsse ausstattungsmäßig ein höheres Niveau erreichen.

Tesla stellt Genehmigungsantrag

Aktuell arbeiten im Tesla-Werk in Grünheide rund 11.000 Beschäftigte, die gemeinsam mit Robotern ca. 250.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren - also die Hälfte der geplanten Stückzahl. Der Ausbau sieht eine Aufstockung der Belegschaft auf 22.500 Mitarbeiter:innen vor. Dazu will Tesla Anträge in drei Teilen auf eine umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg stellen, wobei bereits der erste Antrag auf Teilgenehmigung viele Details preisgibt, wohin die Reise gehen soll. Darin ist u.a. die Rede von einem Labor für Batteriezelltests, einem Gebäude für die Lagerung von Stoffen, einer Recyclingstelle für Batterieabfälle, einem Lager für flüssige und gefährliche Abfälle sowie einer Anlage zur Rückgewinnung von Wasser aus dem Produktionsprozess.

www.tesla.com

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