Onlineshopping-Albtraum: Betrug, Identitätsdiebstahl und finanzieller Schaden

In Deutschland wurden bisher 94 Prozent der Onlineshop-Betreiber bereits mindestens einmal mit Betrug oder Betrugsversuchen konfrontiert. 

Die häufigste betrügerische Praxis in Deutschland ist laut neuer CRIF-Umfrage der sogenannte Identitätsdiebstahl. So waren 92 Prozent der E-Commerce Unternehmen bereits damit konfrontiert, dass sich ein:e Kunde:in als eine komplett andere reale Person ausgegeben hat. Darüber hinaus gaben 81 Prozent der deutschen E-Commerce Unternehmen an, bereits Erfahrungen mit Betrugsversuchen durch "Angabe gefälschter Namens- und/oder Adressdaten" gemacht zu haben.

Laut der Umfrage waren 62 Prozent der Händler:innen bereits von dem sogenannten Eingehungsbetrug betroffen. Diese Form von Betrug bezeichnet einen Bestellvorgang, bei dem Käufer:innen bereits vorab wissen, dass sie die Rechnung nicht begleichen können oder begleichen werden, die Ware wird aber trotzdem von den Händler:innen ausgeliefert. Wie die  Umfrageergebnisse weiters zeigen sind 46 Prozent der Betrugsfälle das Resultat von gestohlenen Zahlungsdaten (beispielsweise Kreditkarten).

Schäden über 100.000 Euro verzeichnet

Die Auswirkungen betrügerischer Aktivitäten können unterschiedliche Formen annehmen. Als wichtigste Auswirkungen von Betrug an Unternehmen gelten Reputationsschäden sowie juristische Kosten und der direkte finanzielle Schaden. Für den Großteil (65 Prozent) der befragten  Unternehmen lag der höchste Einzelverlustbetrag durch Betrugsfälle unter 5.000 Euro. Allerdings gab jeder fünfte Online-Shop an, dass die durchschnittlichen Verluste pro Schadensfall zwischen 5.000 und 10.000 Euro lagen. Bei 13 Prozent der Betroffenen lag der Einzelschaden durch Betrug sogar bei über 25.000 Euro.

Als die Shop-Betreiber:innen nach der entstandenen Schadenssumme der letzten 12 Monate gefragt wurden, lag diese bei 34 Prozent der Befragten unter 10.000 Euro. Allerdings gaben weitere 43 Prozent der Online-Händler:innen an, einen Verlust zwischen 10.000 und 100.000 Euro in nur einem Jahr erlitten zu haben. Wie die Umfrage zeigt, wurden knapp 21 Prozent der deutschen Online-Shops, also mehr als jeder Fünfte, bereits mit Verlusten in Höhe von rund 100.000 Euro pro Jahr konfrontiert.

Maßnahmen zur Betrugsprävention

Um sich effektiv vor Betrug zu schützen, setzen immer mehr Online-Händler:innen auf spezielle automatisierte Risk, Ident und sogenannte Fraud-Lösungen. Laut der Studie, führen 83 Prozent der deutschen Online-Shops bereits Maßnahmen zur Betrugserkennung durch. In der Schweiz liegt dieser Anteil bei 88 Prozent und in Österreich derzeit bei 80 Prozent. Die eingesetzten Maßnahmen zur Betrugserkennung variieren unter den befragten Online-Händler:innen. In Deutschland geben 80 Prozent der Teilnehmer:innen an, eine Kombination aus manuellen und automatisierten Maßnahmen einzusetzen.

"Der Online-Handel steht vor vielfältigen Herausforderungen im Bereich der Betrugsprävention. Unternehmen müssen innovative Lösungen entwickeln, um Betrug zu erkennen, Präventionsstrategien umzusetzen und effektiv und angemessen auf Betrugsfälle zu reagieren. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der Betrugspräventionsmaßnahmen sind entscheidend, um Kunden und Unternehmen dauerhaft in der Zukunft zu schützen", erklärt Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland, die aktuellen Umfrageergebnisse.

www.crif.de

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