Wie Gründer richtig Prioritäten setzen

| Alexander Schöpf 
| 01.09.2022

Kenjo-CEO David Padilla hat selbst schon mehrere Unternehmen gegründet und weiß, was für den Erfolg ausschlaggebend sein kann.

Startups sind harte Arbeit: Das marktreife Produkt muss präsentiert, der Markteintritt organisiert, das Vertriebsnetz aufgebaut und eine Marketing-Strategie ausgearbeitet werden. Direkt Geld zu verdienen, sollte allerdings nicht der Grund sein, ein Geschäftsmodell aufzubauen. Das richtige Umfeld und eine gesunde Motivation, um die Idee umzusetzen ist laut dem zweifachen Gründer David Padilla ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens.

Keine Chance für Druck und Intransparenz

Der CEO von Kenjo ist erfahrener Gründer. Zuerst entwickelte er Empaua, den ersten europäischen Salesforce-Partner für VC-finanzierte Unternehmen, und anschließend die All-in-One Personalverwaltungssoftware Kenjo. Er kennt die häufigsten Fehler junger Unternehmer:innen und möchte deswegen seine Erfahrungen weitergeben: Wichtig sei vor allem die Vision, die hinter dem Namen steckt, so Padilla. Druck und Intransparenz würden heutzutage nicht mehr akzeptiert, denn Bewerber:innen stehen die Türen für andere Jobs offen.

Früher unterschätzt, spielt die Unternehmens- und Kommunikationskultur, sowie Diversität heute eine zentrale Rolle, wenn neue Geschäftsmodelle gebildet werden, weiß der Experte. Sie sind Teil des Personalwesens und bei Start-ups nicht mehr wegzudenken. Genau darauf hat sich der CEO und Mitgründer von Kenjo, einer All-in-One-Personalverwaltungs-Software für KMUs, spezialisiert: "Eine ausgeprägte Unternehmens- und Feedbackkultur und den Mitarbeitenden einen Mehrwert zu bieten ist das A und O, denn das Team ist für den Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebend." Seiner Ansicht nach sollte nicht etwa Kapital Hauptmotivator sein, sondern vielmehr sollte Personalmanagement das Herz einer Firma sein.

Ohne Motivation nix los

Der erste und grundlegende Tipp, den ich jungen Gründer:innen mit auf den Weg geben möchte, ist, den Unternehmensaufbau aus einer gesunden Motivation heraus anzugehen", betont der Kenjo-Chef. "Sie ist in schwierigen Zeiten der Antrieb, weiterzumachen." Ein Start-up birgt immer ein gewisses Risiko und sollte nicht nur des Geldes wegen ins Leben gerufen werden.

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2021 von Statista zur Selbstständigkeit, gaben 41 Prozent an, wegen mehr Unabhängigkeit gegründet zu haben. Weitere 29 Prozent sahen ein höheres Einkommen als wesentliches Motiv an. Geht es nach Padilla sollten sich die Gründer aber im Klaren sein, dass es in der Regel Jahre dauert, bis die ersten schwarzen Zahlen geschrieben werden. Deshalb seien volles Engagement und Willensstärke notwendig, um auf die Erfolgsschiene zu kommen.

"Zufriedene Angestellte machen das Unternehmen erfolgreich"

Padilla empfiehlt bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden darauf zu achten, dass diese kulturell gut zum Team passen. Auch muss den Mitarbeiter:innen dann eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. "Es ist wichtig, unkomplizierten Zugriff zu den benötigten Dokumenten und Funktionen bereitzustellen und die Anwendung gleichzeitig so benutzerfreundlich wie möglich zu machen. Mitarbeitenden soll ein besseres Erlebnis geboten werden, beispielsweise durch Sozialleistungen, Lern- und Entwicklungsprodukte", so Padilla. "Zufriedene Angestellte bleiben länger und machen das Unternehmen erfolgreich." Der Kenjo-CEO weiß wovon er spricht: "Wir sind in Deutschland und Spanien mit dem 'Great Place to Work'-Award ausgezeichnet worden."

Die Veränderungen durch moderne Arbeitskonzepte im globalen und digitalen Zeitalter machen sich bei der Suche nach neuen Talenten bemerkbar. Remote Arbeit und ortsungebundene Freiheiten werden für Bewerber:innen auch in Zukunft immer attraktiver. "New Work ist ein Mehrwert und Vorteil bei der Einstellung, wodurch auch Menschen aus verschiedenen Ländern rekrutiert werden können", weiß David Padilla. Organisationen bauen so unabhängig von Herkunft und Wohnort multinationale Teams mit den besten Kandidat:innen auf.

Padilla empfiehlt Neugründern Diversität und Inklusion nicht wie ein Trendthema zu behandeln, sondern von Anfang an den Fokus auf inklusive Rekrutierungsstrategien zu legen. Nicht nur der Lebenslauf, sondern auch die persönliche Motivation und kulturelle Interessen der Kandidat:innen sollten hierbei berücksichtigt werden. Eine ausgeprägte Feedbackkultur gibt Raum für Verbesserungen und schnelleres Wachstum. Heutzutage ist es einfach, eine positive Lern-und Feedbackkultur bereitzustellen, ohne das HR-Team mit Verwaltungsaufgaben zu überschütten.

Vertrieb über alles

Last but not least empfiehlt David Padilla Start-ups von Beginne an einen Schwerpunkt auf das Thema Vertrieb zu legen: "Wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich zuerst über die Vertriebsstrategie und dann über das Produkt nachdenken." Egal, ob Online-Marketing oder Akquise, der Vertrieb bleibe nach wie vor die effektivste Kundengewinnungsstrategie. "Ich habe den Fehler gemacht, mich mit einem nicht komplementären Team zu umgeben, in der Anfangszeit hatten wir deswegen große Lücken in den kaufmännischen Bereichen", verrät Padilla.

Deswegen rät der Experte Gründer:innen, sich der eigenen Schwächen bewusst zu sein und sich mit Menschen zu umgeben, die einander ergänzen. Vor allem das Startteam sollte ausgewogen in Kompetenzen und Erfahrungen sein. Idealerweise sind Betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Vertrieb und Marketing sowie Technik abgedeckt. Auch Soft-Skills wie Führungsqualitäten, Risikobereitschaft und Konfliktmanagement spielen eine wichtige Rolle.

www.kenjo.io

Über Kenjo

Kenjo wurde 2017 von David Padilla mitbegründet und ist ein SaaS-Unternehmen (Software as a Service), das sich auf die Digitalisierung des Personalbereichs von Unternehmen spezialisiert hat.

Kenjo beschäftigt derzeit mehr als 75 Mitarbeiter:innen und arbeitet mit Unternehmen zwischen 20 und 500 Mitarbeiter:innen in Deutschland und Spanien sowie in Lateinamerika und der Schweiz. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie Jaguar, Domino's Pizza, Verdecora, Alquiler Seguro und Fintonic.

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Über Kenjo

Kenjo wurde 2017 von David Padilla mitbegründet und ist ein SaaS-Unternehmen (Software as a Service), das sich auf die Digitalisierung des Personalbereichs von Unternehmen spezialisiert hat.

Kenjo beschäftigt derzeit mehr als 75 Mitarbeiter:innen und arbeitet mit Unternehmen zwischen 20 und 500 Mitarbeiter:innen in Deutschland und Spanien sowie in Lateinamerika und der Schweiz. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie Jaguar, Domino's Pizza, Verdecora, Alquiler Seguro und Fintonic.

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