Alles muss raus: Großer Ausverkauf bei H&M, bevor Russland-Geschäft komplett eingestellt wird

Trotz Boykott: Zahlreiche andere Firmen machen weiter Geschäfte in Putins Reich.

H&M verabschiedet sich endgültig aus Russland. Vorher wird der schwedische Modekonzern aber noch einen großen Ausverkauf machen und dafür sogar noch einmal zeitlich begrenzt die Shops öffnen, obwohl sie seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine geschlossen waren, um die Restbestände zu verkaufen. Ob es sich dabei um sämtliche Filialen handelt oder nur einen Teil davon, teilte das Unternehmen nicht mit.

Im Angesicht der derzeitigen operativen Herausforderungen und auch der unvorhersehbaren Zukunft, habe die H&M-Gruppe entschieden, die Abwicklung ihrer Geschäfte in dem Land einzuleiten, teilte der Konzern mit. "Nach sorgfältiger Überlegung betrachten wir es angesichts der aktuellen Situation als unmöglich, unser Geschäft in Russland fortzusetzen", so H&M-Chefin Helena Helmersson. H&M geht davon aus, dass die gesamte Abwicklung rund zwei Milliarden schwedische Kronen (190 Millionen Euro) kosten wird.

Die einen hören auf, die anderen machen weiter

Während sich H&M also komplett aus Russland zurückzieht, gibt es auf der anderen Seite Unternehmen, die trotz Sanktionen und Boykott ihre Geschäfte in dem von Wladimir Putin regierten Land fortführen. Die US-Universität Yale untersucht seit Kriegsbeginn, welche Firmen in welchem Ausmaß Geschäfte in und mit Russland machen und welche Firmen ihre Geschäftstätigkeit gestoppt haben.

Von den über 1.200 Unternehmen, die Jeffrey Sonnenfelds Team vom Yale Chief Executive Leadership Institute bisher in die Liste aufgenommen hat, haben rund 1.000 ihre Geschäfte in Russland entweder komplett gestoppt oder zumindest auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt. Demgegenüber stehen 242 Firmen, die unbeirrt weitermachen oder zumindest nur minimale Einschränkunge vorgenommen haben. Darunter tauchen große Namen wie Alibaba, Air China, Calzedonia, Diesel, Giorgio Armani, Hard Rock Café, Liebherr, Philips und Tom Ford wie auf.

Auch deutsche Unternehmen auf der Liste

Auch einige deutsche Unternehmen sind auf der Yale-Liste zu finden. Die Baumarktkette Globus hat ihre Märkte weiterhin geöffnet, während der Süßwarenhersteller Storck seine Produkte weiterhin nach Russland verkauft. Auch das durch Markenbotschafter Dieter Bohlen bekannte Bekleidungslabel Camp David führt seine Geschäfte fort. Zu den Industrieunternehmen die weiterhin in Russland operieren, gehören der Technologiekonzern Heraeus, der Werkzeughersteller Hoffmann Group, der Landtechnikspezialist Landtechnik Lemken und das Recyclingunternehmen Remondi.

www.hm.com

www.yale.edu

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