Boom der Luxus-Bunker
Prepping in der Premiumversion: Wie sich Tech-Milliardäre für den Ernstfall rüsten

Immer mehr Superreiche sichern sich gegen Krisenszenarien ab – und investieren in private Hochsicherheitsbunker. Angetrieben wird der Trend vor allem durch geopolitische Spannungen und die wachsende Angst vor atomaren Bedrohungen.

Gerade Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley interessieren sich für die unterirdischen Schutzräume. Medienberichte zufolge soll Mark Zuckerberg auf seinem Anwesen in Hawaii eine große Bunkeranlage errichtet haben. Auch andere Unternehmer setzen auf diskrete Rückzugsorte. Ron Hubbard, Chef des US-Herstellers Atlas Survival Shelters, erklärte gegenüber Business Insider, dass die meisten Milliardäre über einen privaten Unterschlupf verfügten – Luxusbunker seien allerdings die Ausnahme.

Auch andere prominente Namen aus der internationalen Tech- und Finanzszene gelten als vorbereitet auf den "Tag X". Google-Mitgründer Larry Page und Investor Peter Thiel, enger Vertrauter von Donald Trump, sollen in Neuseeland entsprechende Rückzugsorte besitzen. Der Inselstaat gilt seit Jahren als bevorzugtes Ziel von Katastrophen-Vorsorgern – abgelegen, politisch stabil und weitgehend autark in der Versorgung mit Energie, Wasser und Nahrungsmitteln.

Inzwischen ist der private Bunker für viele in der Tech-Elite fast ein Pflichtprogramm. Schon 2017 berichtete LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman im New Yorker, dass mehr als die Hälfte der Silicon-Valley-Milliardäre in eine Art Apokalypse-Versicherung investiert habe – meist in Form unterirdischer Refugien aus Beton. Solche Doomsday Bunker können bei genügend Budget dann so aussehen, wie das Unternehmen Abiboo Studio auf seiner Website zeigt:

© Abiboo Studio, Nomad Bunkers

Der Eingang erfolgt über eine Sicherheitstür, die in einen kleinen Hügel eingebaut ist.

© Abiboo Studio, Nomad Bunkers

Das Innendesign zielt den Machern zufolge darauf ab, die körperliche und mentale Gesundheit der Bewohner zu stärken.

© Abiboo Studio, Nomad Bunkers

... dafür soll auch ein kleiner Pool sorgen und ein stylishes Schlafzimmer ...

© Abiboo Studio, Nomad Bunkers

Boom seit der Pandemie

Die Nachfrage nach Bunkern ist seit Corona sprunghaft gestiegen. Laut CNBC verzeichnete die Branche einen Zuwachs von 200 Prozent. Luxus-Bunker gelten inzwischen als neues Statussymbol der Tech-Elite. Hersteller wie Atlas Survival Shelters bieten Modelle fast wie Fertighäuser an – inklusive individueller Ausstattung.

Die "Platinum Series" etwa lässt sich modular planen: 2,44 Meter hohe Räume, 15 Zentimeter dicke Stahlwände und Luftfiltersysteme, die vor nuklearen, biologischen und chemischen Gefahren schützen. Hinzu kommen kugelsichere Türen, gasdichte Eingänge und manipulationssichere Luftrohre. Der Einstiegspreis liegt bei rund 4.300 Dollar pro Quadratmeter.

Europa zieht nach

Auch vor Europa macht der Bunker-Boom nicht halt. In Spanien hat sich die Nachfrage seit Beginn des Ukrainekriegs verdreifacht, berichtet Euronews. Am höchsten ist die Bunkerdichte jedoch in Deutschland, Frankreich und im Baltikum. Während durchschnittliche Kunden rund 150.000 Euro investieren, greifen Superreiche tiefer in die Tasche: High-End-Bunker können mit Smart-Home-Technik, Fitnessräumen, Heimkinos oder Weinkellern ausgestattet werden.

Atlas Survival Shelters verhandelt derzeit über Projekte im Wert von bis zu zwei Millionen Dollar. Auch Anbieter wie Nomad Bunkers bieten exklusive Lösungen für Vermögende an – nach oben sind den Preisen kaum Grenzen gesetzt. Diese Anlage im Video hat stattliche 30. Mio. US-Dollar gekostet:

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