Deutschland in Venedig
Filmfestspiele sind eröffnet: Ehrenpreis für Werner Herzog, "La Grazia" für Heidi Klum

| Redaktion 
| 28.08.2025

Bis zum ersten September-Samstag blicken Cineasten interessiert auf die Lido di Venezia, wo die Internationalen Filmfestspiele von Venedig am Mittwoch angelaufen sind. Und gleich zu Beginn wies die 82. Ausgabe prominente deutsche Beteiligung auf: Während sich Heidi und Leni Klum den Eröffnungsfilm "La Grazia" angesehen haben, wurde Ausnahmeregisseur Werner Herzog von Francis Ford Coppola für sein Lebenswerk geehrt.

Bereits im Juli haben wir uns angeschaut, welche 21 Filme in diesem Jahr im prestigeträchtigen Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig um den Goldenen Löwen antreten.

Die im italienischen Volksmund als Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica bekannte Veranstaltung ist neben Berlinale und Cannes  eines der ältesten und renommiertesten Filmfestivals der Welt und feiert dieser Tage seine sage und schreibe 82. Ausgabe, die noch bis zum Samstag, 06. September läuft.

Sie ist Teil der Biennale di Venezia, einer traditionsreichen Kunst- und Kulturinstitution, die auch Ausstellungen für Architektur, Kunst, Tanz, Musik und Theater organisiert – entsprechend ist häufig auch einfach von der Biennale die Rede, wenn die Filmfestspiele gemeint sind.

Gebührende Ehre für Werner Herzog

Deren Schauplatz ist auch in diesem Jahr die Insel Lido di Venezia, wo am Mittwoch der Eröffnungsfilm "The Grace" von Paolo Sorrentino (Originaltitel: "La Grazia") und die Vergabe des Ehrenpreises für das Lebenswerk im Mittelpunkt standen.

Dabei freut sich die Filmbranche der Bundesrepublik besonders mit: Werner Herzog, der wohl bedeutendste lebende deutsche Regisseur, wurde in Venedig für sein einzigartiges Schaffen gewürdigt.

Werner Herzog freut sich in Venedig über die Würdigung seines Lebenswerks (Bild: Brauer Photos / A. Muench)Werner Herzog freut sich in Venedig über die Würdigung seines Lebenswerks (Bild: Brauer Photos / A. Muench)

Die Laudatio hielt mit Francis Ford Coppola ein nicht weniger prägender und ausdauernder Regisseur, der seinen langjährigen Freund Herzog – verantwortlich für Streifen wie "Aguirre, der Zorn Gottes", "Fitzcarraldo", "Nosferatu – Phantom der Nacht", "Woyzeck" oder "Bad Lieutenant" – für die häufig überwältigende Wirkung seiner Werke und seine Kreativität lobte.  

Werner Herzog, der in Begleitung von Frau Lena und Sohn Simon in Venedig ist, zeigte sich dankbar – nicht nur für die Auszeichnung, sondern auch dafür, dass das Leben insgesamt sehr gut zu ihm gewesen und er eine zufriedene Person sei.

Mit der Ehrung ist Herzogs Arbeit in Venedig derweil noch nicht getan: Sein Dokumentarfilm "Ghost Elephants" feiert vor Ort Premiere, für den er Experten und erfahrene Tracker auf der Suche nach einer mysteriösen Herde sogenannter "Geisterelefanten" in den Hochlanddschungeln Angolas begleitet hat.

La Grazia: Worum geht es im Eröffnungsfilm?

"La Grazia", der diesjährige Eröffnungsfilm, ist – passend zum Austragungsort - ein italienisches Drama von Paolo Sorrentino mit Toni Servillo in der Hauptrolle. Erzählt wird die Geschichte von Mariano De Santis, einem fiktiven italienischen Präsidenten, der am Ende seiner Amtszeit steht.

Und vor schwierigen Entscheidungen: Er muss über die Unterzeichnung eines Gesetzes zur Legalisierung von Euthanasie entscheiden und zwei Gnadengesuche für Personen prüfen, die ihre Partner getötet haben. Gleichzeitig trauert er selbst um seine verstorbene Frau und reflektiert über sein Leben und Vermächtnis.

Standesgemäß fand die Premierenvorführung unter den Augen prominenter Gäste und diesjähriger Jurymitglieder statt: Festivalleiter Alberto Barbera, Heidi und Leni Klum, Cate Blanchett, Charlotte Wells, Maura Delpero, Cristian Mungiu, Silvio Soldini, Erige Sehiri, Fernanda Torres, Zhao Tao oder Shannon Murphy ließen sich den Auftakt der Internationalen Filmfestspiele von Venedig nicht entgehen.

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV