Aufräumen, Karriere planen, Verbesserungen anstoßen
Sommerloch im Büro? So nutzen Führungskräfte die ruhige Zeit für Strategie und Reflexion

| Redaktion 
| 21.07.2025

Wenn der Kalender plötzlich Lücken hat und selbst der Kollege mit dem vollsten Posteingang auf "Abwesend" steht, entsteht ein strategisches Momentum für Unternehmen – und das insbesondere für Führungskräfte. Das Sommerloch mag betrieblich weniger liefern, doch es schafft Raum für Weitblick ohne Termindruck. Vorausgesetzt, man erkennt es.

Denn sobald das Tagesgeschäft nicht mehr alles übertönt, entsteht Raum – sowohl im Kalender als auch im Kopf. Die E-Mail-Flut ist versiegt, die Meeting-Dichte schmilzt dahin und was bleibt, ist eine seltene Gelegenheit zur Kurskorrektur. Prozesse, die sonst im Jahresverlauf weiter geschleppt werden wie ein defekter Rollkoffer, lassen sich plötzlich hinterfragen: Warum eigentlich noch dieses mühsame Reporting? Warum ist das Teammeeting immer noch ein Pflichttermin mit schlechtem Ton und wenig Inhalt?

Gerade jetzt können Führungskräfte Themen anstoßen, die im operativen Alltag regelmäßig vertagt werden – sei es ein überfälliger Strategiewechsel, eine strukturelle Reibung im Team oder eine Idee, die intern seit Monaten zirkuliert, aber nie über die Entwurfsphase hinauskam. Wer den Mut hat, alte Routinen zu durchleuchten, findet im Sommer oft mehr Klarheit als in jeder Strategieklausur.

Genauer hinsehen…

Auch kulturell ist die Sommerzeit ein aufschlussreicher Indikator. Wenn der Druck sinkt, zeigt sich, wie ein Team wirklich tickt. Wer übernimmt Verantwortung, obwohl niemand hinschaut? Wer tritt in den Vordergrund, wer zieht sich zurück? Führung, die in dieser Phase nicht abtaucht, sondern gezielt Gespräche sucht – sei es für Feedback, Entwicklung oder einfach für echtes Interesse – prägt das Klima weit über den Sommer hinaus.

… reflektieren…

Und schließlich: Wer jetzt nicht nur das Unternehmen, sondern auch sich selbst unter die Lupe nimmt, macht genau das, wofür sonst keine Zeit bleibt. Nicht als Selbstoptimierungsritual, sondern als Standortbestimmung. Wo will ich eigentlich hin – beruflich, menschlich, gedanklich? Was motiviert mich, wenn kein äußeres Ziel diktiert, was als Nächstes zu tun ist?

… und den Aufräume-Flow zum neu Sortieren nutzen

Was sich jetzt außerdem hervorragend erledigen lässt: alte E-Mails archivieren, nervige Newsletter abbestellen, den gesamten digitalen Schreibtisch durchgehen und von Trash befreien. Viele ergreift im wohltuenden Aufräume-Flow auch die Lust, die Ordnerstruktur neu zu sortieren. Ungenutzte Tools loszuwerden, andere mit Updates aufzupeppen.

Der Sommer ist weniger eine Pause, und vielmehr ein Testfeld für Struktur und neue Ideen. Wer ihn klug nutzt, startet nicht einfach gut vorbereitet in den Herbst – sondern motivierter und besser ausgerichtet.

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