Paypal, Klarna und Apple Pay vorne

Diese Finanzdienstleister überzeugen 2025 im Ranking

Mobile Payment ist längst mehr als ein Trend: Es ist ein strategisches Spielfeld mit wachsender Bedeutung. Neue Akteure wie Paypal greifen etablierte Finanzhäuser zunehmend an. Eine aktuelle Studie zeigt, welche Anbieter bereits die Nase vorn haben – und wo Banken ins Hintertreffen geraten.

Smart Payment auf dem Vormarsch

Mobile Zahlmethoden sind in Deutschland auf dem Vormarsch: Fast 13 Prozent der bargeldlosen Einkäufe im stationären Handel wurden 2024 per Smartphone bezahlt – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Ermöglicht wird dies durch NFC-Technologie in mobilen Geräten, gekoppelt mit Wallet-Diensten wie Apple Pay, Google Pay oder neuerdings auch Paypal. Letzterer testet in Deutschland aktuell die Integration einer virtuellen Mastercard, mit der Kund:innen direkt am Kassenterminal bezahlen können.

_{Kontaktlos mit Paypal: Der Zahlungsdienst testet in Deutschland erstmals Mobile-Payment-Funktionen am Kassenterminal – per virtueller Mastercard und Smartphone. (Bild: PayPal)}

Paypal greift damit erstmals aktiv in den stationären Handel ein – ein bemerkenswerter Schachzug, der durch regulatorische Änderungen in der EU flankiert wurde. Seit 2024 ist Apple verpflichtet, Drittanbietern wie Paypal den NFC-Zugang auf iPhones zu ermöglichen. Dennoch bleibt ein Umweg über die Paypal-App erforderlich – ein strategischer Kompromiss mit Potenzial.

Ranking zeigt deutliche Trends

Wie das Handelsblatt berichtet, hat das Kölner Marktforschungsinstitut Servicevalue in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt 49.000 Kund:innen nach ihrer Zufriedenheit mit 326 Finanzdienstleistern befragt. In 18 Kategorien wurden Smart-Payment-Anbieter besonders positiv bewertet. Paypal führt das Ranking vor Klarna, Apple Pay und klassischen Onlinebrokern an. Besonders hoch im Kurs stehen Anbieter, die schnell, transparent und intuitiv funktionieren.

"Die Anbieter sind beliebt, weil sie im Alltag präsent sind und das Bezahlen bequemer machen", erklärt Claus Dethloff, Geschäftsführer bei Servicevalue. Paypal etwa erweitert sein Angebot um Ratenzahlung beim stationären Einkauf – direkt beantragbar in der App. Kooperationen mit Handelsketten wie Deichmann oder Obi sollen durch Cashback-Aktionen zusätzliche Anreize schaffen.

Traditionelle Banken unter Handlungsdruck

Noch dominieren Bargeldtransaktionen im Handel – gemessen an der Anzahl. Umsatzseitig hingegen verlieren Münzen und Scheine kontinuierlich an Relevanz. Das kontaktlose Zahlen hat seit der Pandemie einen signifikanten Schub erfahren. Dennoch hält sich in Deutschland eine hohe emotionale Bindung ans Bargeld – ein kulturelles Erbe, das nicht so schnell verschwindet.

Für klassische Banken wie die Oldenburgische Landesbank (OLB) bedeutet die Entwicklung eine strategische Zäsur. Zwar konnte die OLB als beste Filialbank im Ranking überzeugen, doch sie setzt auch auf Digitalisierung: Videoberatung, digitale Kontoeröffnung und ein überarbeitetes Markenbild gehören zum Wandel. Die Integration der Degussa Bank zeigt: Digitalisierung und Konsolidierung gehen Hand in Hand.

Banken, die ihre digitalen Angebote nicht konsequent ausbauen, riskieren Marktanteile zu verlieren. Die OLB begegnet dem mit moderner App-Navigation, Barcode-Zahlung und einem gezielten Sponsoring der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft. Sichtbarkeit in digitalen Kanälen wird damit zum Wettbewerbsvorteil – nicht nur bei der Generation Z.

Laut Servicevalue-Analyst Dethloff sei es entscheidend, "ein klares digitales Profil zu bewahren und dennoch die persönliche Beratung nicht zu vernachlässigen." Besonders beim Thema Baufinanzierung oder Geldanlage bliebe der persönliche Kontakt ein vertrauensbildender Faktor.