Urlaub geplant?
Diese Reiseziele sollten Sie laut Fodor’s "No List" 2025 besser meiden

Mallorca, Bali, Barcelona – das sind Traumziele, die bei vielen Reisenden ganz oben auf der Wunschliste stehen. Doch genau diese Orte tauchen in der "No List" 2025 des renommierten Reisemagazins Fodor’s auf. Die Liste warnt vor Reisezielen, die durch Overtourism an ihre Grenzen stoßen, und fordert zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit beliebten Destinationen auf. Doch was bedeutet das für Reisende und die betroffenen Regionen?

Viele Orte der "No List" sind Opfer ihres eigenen Erfolgs. Sie bieten atemberaubende Landschaften, kulturelle Highlights und einzigartige Erlebnisse – doch genau das führt oft zu ihrer Überlastung. Fodor’s erklärt: "Die in der ‚No List‘ vorgestellten Reiseziele verdienen den Ruhm und die Bewunderung, die sie erhalten. Sie sind Ihre Zeit und Ihr Geld wert. Aber die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, sind real und dringend."

Europa: Wenn Tourismus die Grenzen sprengt

In Europa führen Überlastung und steigende Lebenshaltungskosten zu wachsendem Widerstand in Städten wie Barcelona und Venedig. "Das Problem ist jetzt und besteht seit mindestens 15 Jahren", erklärt Daniel Pardo Rivacoba von der Gruppe "Assembly of Neighborhoods for Tourism Degrowth". Besonders problematisch sind Kurzzeitvermietungen: In Lissabon sind 60 % der Innenstadtwohnungen an Touristen vermietet.

Barcelona kämpft ebenfalls mit den Folgen des Massentourismus. Die Stadt plant, bis 2028 alle Lizenzen für Ferienwohnungen zurückzuziehen. Doch Aktivisten wie Rivacoba bleiben skeptisch: "Nichts beweist, dass sie das tun werden. Es geht oft mehr um das Vorspielen von Handlungen als um tatsächliche Veränderungen."

Mallorca: Das deutsche Urlaubsziel unter Druck

Mallorca, eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, zeigt deutlich die Schattenseiten des Massentourismus. Überfüllte Strände, steigende Mietpreise und Proteste der Einwohner gegen die massive Präsenz von Kreuzfahrtschiffen verdeutlichen den wachsenden Druck auf die Insel. Im Jahr 2024 legten über 500 Kreuzfahrtschiffe in Palma an, deren Emissionen laut Studien den gesamten Straßenverkehr der Balearen übertreffen. Trotz einer Begrenzung auf drei Schiffe pro Tag machen Proteste wie "Euer Luxus, unser Leid" auf die steigenden Lebenshaltungskosten und die Verdrängung Einheimischer aufmerksam. Aktivisten fordern daher dringend strengere Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Lebensqualität auf der Insel.

Bali: Plastikmüll und unkontrollierte Entwicklung

Bali gilt als Sehnsuchtsziel, doch die Realität hinter der Postkartenidylle ist alarmierend. Laut dem Bali Partnership, einem Bündnis aus Wissenschaftlern und NGOs, produziert die Insel jährlich 1,6 Millionen Tonnen Müll – davon etwa 303.000 Tonnen Plastikabfall. Nur 7 % dieses Plastikmülls werden recycelt. "Balis Abfallmanagement hält mit den Mengen kaum Schritt, das ist noch untertrieben", sagt Kristin Winkaffe, Expertin für nachhaltigen Tourismus in Südostasien.

Gary Bencheghib, Mitbegründer der Umweltschutzinitiative Sungai Watch, spricht von einer "Plastikapokalypse". Strände wie Kuta oder Seminyak, einst Symbole für Balis natürliche Schönheit, sind heute von Müllbergen bedeckt. Auch das UNESCO-geschützte Bewässerungssystem Subak leidet unter der wachsenden Wasserentnahme durch Tourismusbetriebe.

Koh Samui und Mount Everest: Natur am Limit

In Koh Samui wächst die Sorge um Müllberge und unregulierte Bauprojekte. "Koh Samui hat 180 bis 200 Tonnen Abfall pro Tag, und wir können keine langfristige Lösung finden", sagt Dr. Wijarn Simachaya, Präsident des Thailand Environment Institute. Die Müllentsorgung ist ein drängendes Problem: Viele Hotels bringen ihren Abfall auf das Festland, doch die Menge übersteigt längst die Kapazitäten.

Auch der Mount Everest sieht sich mit enormen Abfallproblemen konfrontiert. "Die Umwelt in der Everest-Region ist zu empfindlich und kann diese Menschenmengen nicht verkraften, vor allem nicht ohne angemessene Infrastruktur", sagt Tara Datt Joshi von der NGO KEEP. Laut lokalen Organisationen bleibt am Everest täglich mehr als eine Tonne Müll zurück.

Überdenken statt Überlaufen

Fodor’s "No List" 2025 zeigt, dass einige der beliebtesten Reiseziele der Welt an ihrer Belastungsgrenze stehen. Diese Orte stehen symbolisch für die Herausforderungen des Massentourismus und sollten überdacht werden, bis nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden können.

Für Reisende bedeutet dies, alternative Destinationen in Betracht zu ziehen und bei der Reiseplanung bewusster vorzugehen. Das Vermeiden der "No List"-Ziele in ihrer Hauptbelastungszeit kann dazu beitragen, den Druck auf diese Regionen zu verringern – und gleichzeitig den Weg für einen nachhaltigeren Tourismus zu ebnen.

Die Top 15 Destinationen der Fodor’s "No List" 2025:

  • Mallorca, Spanien
  • Bali, Indonesien
  • Barcelona, Spanien
  • Mount Everest, Nepal
  • Koh Samui, Thailand
  • Agrigento, Italien
  • Kyoto und Tokyo, Japan
  • Oaxaca, Mexiko
  • Kerala, Indien
  • North Coast 500, Schottland
  • Venice, Italien
  • Kanarische Inseln, Spanien
  • Lissabon, Portugal
  • British Virgin Islands
  • Mexican Riviera (Cancún, Playa del Carmen, Tulum, Cozumel)

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Die Top 15 Destinationen der Fodor’s "No List" 2025:

  • Mallorca, Spanien
  • Bali, Indonesien
  • Barcelona, Spanien
  • Mount Everest, Nepal
  • Koh Samui, Thailand
  • Agrigento, Italien
  • Kyoto und Tokyo, Japan
  • Oaxaca, Mexiko
  • Kerala, Indien
  • North Coast 500, Schottland
  • Venice, Italien
  • Kanarische Inseln, Spanien
  • Lissabon, Portugal
  • British Virgin Islands
  • Mexican Riviera (Cancún, Playa del Carmen, Tulum, Cozumel)

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