SportScheck will in München bleiben
Aus für Deutschlands größtes Innenstadt-Sporthaus

| Redaktion 
| 04.02.2024

Sorgen um die Mutter(gesellschaft) und Stress mit dem Vermieter: Sport Scheck macht in München gerade keine leichte Phase durch. Während das Ende des bisherigen Flagship-Stores besiegelt ist, beruht die Hoffnung auf einer Rückkehr mit aufgefrischtem Retail-Konzept.

Die 2013 eröffnete Filiale in Münchens Neuhauser Straße wird von SportScheck als größtes Sporthaus in einer deutschen Innenstadt beworben. Kehrseite der prestigeträchtigen Medaille: Mietkosten, die angesichts der exponierten Lage und der beachtlichen Fläche von 10.000 Quadratmetern wohl zu den höchsten der gesamten Bundesrepublik gehören – und nun zum Aus des Flagship-Stores beitragen dürften.

Wie das Unternehmen letzten Freitag per Pressemitteilung informierte, endeten Verhandlungen zur Fortsetzung der Miete mit dem Eigentümer, der Bayerische Hausbau GmbH, ohne Einigung. Den Immobilienbesitzern legt SportScheck dabei zur Last, zur "Sanierung des traditionsreichen Münchner Sporthändlers im Rahmen der Insolvenz" keinen Beitrag zu leisten. Im vergangenen November reichte SportScheck nur einen Tag nach der Muttergesellschaft, der österreichischen Signa Holding GmbH, einen Insolvenzantrag ein.

Neustart mit frischem Retail-Konzept

Auch, wenn SportScheck in der Neuhauser Straße in seiner bisherigen Form bald Geschichte ist, will das Unternehmen der bayerischen Landeshauptstadt grundsätzlich treu bleiben. Derzeit werden demnach "potenzielle neue Verkaufsflächen in der Münchner Innenstadt" in Betracht gezogen, auf denen sich das Sporthaus zukünftig präsentieren kann.

Dabei soll das neue Retail-Konzept der Marke zum Einsatz kommen, das seine Premiere 2022 in Stuttgart feierte und nächste Woche in Bielefeld debütiert. Nachdem ein Brand in einer unterirdischen Einkaufspassage dort vor über einem Jahr für schwere Rauchschäden in der darüberliegenden Filiale sorgte, war die Zukunft des Hauses zeitweise ungewiss. Ab Donnerstag, 08. Februar sollen sich Ostwestfalen jedoch in einer umfassend umgestalteten Sport-Erlebniswelt mit Equipment für ihre jeweilige Lieblingsdisziplin eindecken.

Unter Berufung auf Insider berichtet die TextilWirtschaft, dass die Bayerische Hausbau aller Voraussicht nach keinen allzu langen Leerstand in der Neuhauser Straße fürchten muss: C&A, New Yorker oder Zara werden zu den möglichen Interessenten für eine Nachfolge gezählt, wobei die Fachpublikation anzweifelt, dass eines der Unternehmen die komplette SportScheck-Fläche für seine eigenen Zwecke nutzen würde. Eine Aufteilung samt anschließender Einrichtung von Büroräumen sei ebenso denkbar.

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