Größter Cloud-Deal der KI-Geschichte
OpenAI investiert 38 Milliarden Dollar bei Amazon Web Services

| Redaktion 
| 04.11.2025

Nach einer tiefgreifenden Umstrukturierung weitet OpenAI seine Cloud-Kapazitäten massiv aus: Ein Rekord-Deal mit Amazon Web Services im Volumen von 38 Milliarden US-Dollar soll den KI-Pionier mit Hunderttausenden Nvidia-Chips versorgen – ein entscheidender Schritt, um die eigenen Superintelligenz-Ambitionen weiter voranzutreiben. Auch Microsoft und Google geraten damit unter Druck.

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, setzt mit einem Mega-Deal ein deutliches Signal: Künftig werden immense Teile seiner Rechenleistung über Amazon Web Services (AWS) bezogen. Das Abkommen im Umfang von 38 Milliarden Dollar ist der größte Cloud-Deal in der Geschichte des Konzerns und ein strategischer Schachzug nach einer kürzlichen internen Neuausrichtung.

Warum setzt OpenAI jetzt auf Amazon?

Die Vereinbarung mit Amazon kommt nur wenige Tage nach einer grundlegenden Umstrukturierung bei OpenAI. Diese gewährte dem Unternehmen mehr operative und finanzielle Autonomie – unter anderem fiel Microsofts Vorrecht auf die Bereitstellung von Cloud-Ressourcen weg. Nun öffnet sich das Feld für andere Tech-Giganten: Neben Amazon wurden auch Deals mit Google und Oracle abgeschlossen.

Der nun verkündete AWS-Vertrag sieht vor, dass OpenAI Zugang zu Hunderttausenden Nvidia-Grafikprozessoren erhält, darunter die leistungsstarken GB200- und GB300-Beschleuniger. Die Infrastruktur soll bis Ende 2026 vollständig aufgebaut sein, mit weiteren Erweiterungsoptionen ab 2027.

Die Bedeutung von Nvidia als Technologielieferant in der KI-Wertschöpfungskette wächst rasant – jüngst stieg das Unternehmen zur ersten 5-Billionen-Dollar-Tech-Company auf.

Für CEO Sam Altman ist klar: Um KI der nächsten Generation zu entwickeln, sind enorme und zuverlässige Rechenkapazitäten erforderlich. Die Partnerschaft mit AWS sei daher ein wichtiger Baustein in einem breiteren Ökosystem, das die technologische Zukunft der Künstlichen Intelligenz sichern soll.

Finanzierung in der Kritik: Wie tragfähig ist das Modell?

Ein zentrales Thema bleibt die Finanzierung. OpenAI plant, langfristig rund 1,4 Billionen Dollar in Rechenressourcen zu investieren – eine Summe, die selbst an der Wall Street für Stirnrunzeln sorgt. Neben dem Amazon-Deal wurden laut Reuters bereits weitere Vereinbarungen geschlossen: Etwa 300 Milliarden Dollar bei Oracle sowie 250 Milliarden Dollar für Microsofts Azure-Angebot.

Obwohl die jährlichen Umsätze OpenAIs bis Ende 2025 auf rund 20 Milliarden Dollar steigen sollen, ist das Unternehmen derzeit nicht profitabel. Dennoch wird bereits über ein mögliches IPO spekuliert – mit einer möglichen Bewertung von bis zu 1 Billion Dollar.

Im Hintergrund laufen bereits Vorbereitungen für einen Börsengang, der die nächste Phase der Expansion einläuten könnte.

Diese aggressiven Investitionen werfen zunehmend die Frage auf, ob sich ein Überhitzungseffekt in der Branche abzeichnet. Immer mehr Analyst:innen warnen vor einer drohenden KI-Blase.

Börsenjubel für Amazon – und was das für den Wettbewerb bedeutet

Die Börse honoriert Amazons Erfolg: Die Aktie stieg um fünf Prozent auf ein neues Allzeithoch und trieb die Marktkapitalisierung um fast 140 Milliarden Dollar nach oben. Analyst Paolo Pescatore von PP Foresight nennt das Abkommen eine "massiv bedeutende Vereinbarung" und eine "klare Bestätigung der AWS-Kompetenz im Hyperscale-Bereich".

Der Deal dürfte auch das Kräfteverhältnis im KI-Cloud-Wettbewerb neu justieren. Bisher galt Microsoft als wichtigster Partner von OpenAI. Mit dem Einstieg Amazons wird deutlich: OpenAI möchte sich nicht länger von einem einzigen Anbieter abhängig machen – ein klares Signal an die Branche.

OpenAI baut seine strategischen Partnerschaften gezielt aus, um Wettbewerb, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit zu erhöhen.

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