Konkurrenz für X und Meta?
OpenAI arbeitet angeblich an eigenem Social Network

| Redaktion 
| 16.04.2025

Dass Elon Musk und Sam Altman noch einmal enge Freunde werden, ist nicht wirklich absehbar. Bewahrheiten sich die nun von The Verge verbreiteten Gerüchte, dürfte nachhaltiger Frieden zwischen den beiden Tech-Vordenkern umso unwahrscheinlicher sein: Demnach plant OpenAI, ein soziales Netzwerk an den Start zu bringen, das mit X und Meta in Konkurrenz treten könnte.

Das berichtet das Branchenmagazin The Verge unter Berufung auf "mehrere mit der Angelegenheit vertraute Quellen". Gleichzeitig betonen die Redakteure, dass es sich aktuell lediglich um einen Prototyp in einem frühen Stadium handeln soll, der sich auf die Bilderzeugung von ChatGPT fokussiert und über einen sozialen Feed verfügt. Entsprechend sei noch nicht einmal klar, ob es sich am Ende um eine eigene App oder einen in ChatGPT integrierten Dienst handeln soll.

Eine offizielle Aussage von OpenAI zu den berichteten Plänen gibt es nicht, allerdings postete CEO Sam Altman am frühen Dienstagmorgen deutscher Zeit, dass "das OpenAI-Team im Moment bei so vielen Dingen einfach lächerlich gut arbeitet" und "die kommenden Monate und Jahre erstaunlich sein" dürften.

Durch ein eigenes soziales Netzwerk würde OpenAI in direkte Konkurrenz mit Meta (Facebook, WhatsApp, Instagram... noch zumindest) treten – ein Kräftemessen, zu dem Sam Altman grundsätzlich mehr als bereit zu sein scheint. Schon Ende Februar nahm er ebenfalls auf X Bezug auf eine Meldung von CNBC, laut der Meta wiederum an einer eigenständigen KI-App arbeiten soll.

"Na gut, vielleicht machen wir eine Social App", kommentierte er seinerzeit und fügte hinzu: "Wenn Facebook versucht, uns anzugreifen und wir einfach unsere Uno Reverse Card ausspielen, wäre das so lustig."

Wenig amüsiert wäre dagegen mutmaßlich Elon Musk, der sich seit Jahren im öffentlichen Clinch mit Sam Altman befindet. Beide hatten OpenAI 2015 gegründet, ehe sich Elon Musk drei Jahre später nach einem Streit um die weitere Ausrichtung des Unternehmens zurückzog.

Mittlerweile hat Musk mit xAI eine eigene, auf KI ausgerichtete Firma gegründet, die seit letztem Monat offizieller Eigentümer der Social-Media-Plattform X ist. Diese hatte Musk im Oktober 2022 für 44 Milliarden US-Dollar gekauft.

Der Neid auf Echtzeitdaten

Gescheitert ist Musk dagegen mit dem samt einer Investorengruppe vorgetragenen Angebot in Höhe von 97,4 Milliarden US-Dollar, das im Februar zur Übernahme von OpenAI abgegeben wurde. Sam Altman lehnte ab und spottete im Gegenzug, dass er X ja für 9,74 Milliarden US-Dollar kaufen könne.

"Die Integration von Grok in X hat alle neidisch gemacht", zitiert The Verge derweil einen anonymen Mitarbeiter eines großen KI-Labors. "Vor allem darauf, wie Menschen virale Tweets erstellen, indem sie KI dazu bringen, etwas Dummes zu sagen."

Meta kann seine Llama-Modelle ebenfalls durch einen gigantischen Bestand an Nutzerdaten trainieren – eine Möglichkeit, auf die OpenAI nicht auf derart direkte Weise zurückgreifen kann. Insofern dürfte OpenAI, statt einer möglichst angenehmen Vernetzung der Weltbevölkerung oder anderen kommunikativen Idealvorstellungen, vor allem der Wunsch nach eigenen Echtzeitdaten über ein Social Network nachdenken lassen.

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