Neue zentrale EU-Zollbehörde
EU will Temu, Shein und Amazon für unsichere Waren haftbar machen

| Redaktion 
| 03.02.2025

Die Europäische Union plant, E-Commerce-Plattformen wie Temu, Shein und Amazon Marketplace für gefährliche oder illegale Produkte, die über ihre Plattformen verkauft werden, zur Verantwortung zu ziehen. Bislang gilt der Käufer einer Ware in der EU als Importeur und trägt damit die zollrechtliche Verantwortung. Künftig sollen  die Plattformen selbst haftbar gemacht werden.

Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf einen Entwurf der geplanten Reform. Demnach sollen neue Zollvorschriften Online-Plattformen dazu verpflichten, bereits vor dem Eintreffen der Waren in der EU relevante Daten bereitzustellen. Dies soll den Behörden eine effektivere Kontrolle und Inspektion der Lieferungen ermöglichen.

Die Reform sieht zudem vor, dass Online-Händler die fälligen Zölle und die Mehrwertsteuer einziehen sowie sicherstellen müssen, dass die Waren den EU-Vorschriften entsprechen.

Die Zolldaten der 27 Mitgliedstaaten sollen zentral zusammengeführt und eine neue EU-Zollbehörde (EUCA) eingerichtet werden.

"Die EUCA könnte Waren auf Basis dieser Informationen bereits vor dem Transport oder ihrer Ankunft in der EU überprüfen und potenzielle Risiken frühzeitig erkennen“, zitiert die Financial Times aus dem Entwurf.

Amazon, Shein und die EU-Kommission reagierten auf Anfragen von Reuters außerhalb der Geschäftszeiten zunächst nicht. Temu war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

leadersnet.TV