Kuchlbauer in Abensberg
Weissbier-Quartier+: Traditionsbrauerei baut klimapositiv

| Redaktion 
| 21.02.2024

Eine niederbayerische Brauerei will mittelfristig klimaneutral auftreten. Die betriebsnotwendige Erweiterung in Form eines neuen Logistikzentrum soll deshalb durch ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit glänzen und mehr CO2 kompensieren, als sie verursacht.

Der Blick auf die langlebige Geschichte vieler deutscher Brauereien rückt die gern genutzte "traditionsreiches Unternehmen"-Formulierung noch einmal neu in Perspektive: Die Brauerei Kuchlbauer in Niederbayern wurde erstmals 1499 urkundlich erwähnt, womit sie zu den ältesten ihrer Art im durchaus bierbegeisterten Bundesland zählt. Ihren Schwerpunkt hat die familiengeführte Privatbrauerei ebenfalls längst gefunden und stellt sich schon im Firmenlogo als "Der Weissbier-Spezialist aus Abensberg" vor.

Einem "kontinuierlichen Unternehmenswachstum" ist inzwischen der Bedarf nach zusätzlicher Logistikfläche geschuldet, dem am Hauptstandort in der Abensberger Innenstadt jedoch nicht entsprochen werden kann. Aus diesem Grund hat sich die Brauerei für den Bau eines komplett neuen Logistikzentrums am Ortseingang entschieden, das den steigenden betrieblichen Ansprüchen genügt und den Anwohnern erhöhte Verkehrssicherheit durch verringertes LKW-Aufkommen im Stadtbereich verspricht.

Bayerns erstes klimapositives Logistikzentrum

Doch damit nicht genug: Kuchlbauer kündigt an, das "erste klimapositive Logistikzentrum in Bayern und eines der ersten in Europa" zu errichten. Unter dem Namen Weissbier-Quartier+ soll der Neubau demzufolge mehr CO2 kompensieren, als er verursacht. Ihren Anteil trägt unter anderem eine Photovoltaikanlage samt Energiespeicher, die planmäßig sowohl den Bedarf an Betriebsstrom als auch die Aufladung der unternehmenseigenen Elektrofahrzeuge deckt. Eine Wärmepumpe zählt ebenso zur Energiestrategie.

Genau wie beim dazugehörigen Verwaltungsgebäude setzt man auch beim Logistikzentrum selbst vor allem auf CO2-bindendes Holz. Im März stehen die Installationen von 3D-Holzfassaden und von Grünfassaden auf dem Programm. Letztere sollen dank natürlicher Gebäudedämmung nicht nur ebenfalls zum reduzierten Energieverbrauch beitragen, sondern daneben für eine verbesserte Luftqualität und einen Schutz der heimischen Artenvielfalt sorgen. Zur Umsetzung hat Kuchlbauer die niederländischen Experten von Sempergreen hinzugezogen.

Bereits im Oktober 2021 wurde das Weissbier-Quartier+ angekündigt. Unter Geschäftsführer Jacob Horsch möchte Kuchlbauer insgesamt zumindest zur klimaneutralen Brauerei werden; das klimapositive Logistikzentrum gilt dabei als wegweisendes Element. Die offizielle Eröffnung ist derzeit für Freitag, 19. April angedacht.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV