Projekt RailChain: Die Blockchain wird auf die Schiene gebracht

Das Hasso-Plattner-Institut und Partner haben fälschungssichere digitale Identitäten und Datenaufzeichnungen für den Bahnbetrieb evaluiert.

Viele denken bei der Blockchain an Kryptowährungen – dabei können Distributed-Ledger-Technologien auch bei der Digitalisierung des Bahnsektors eine wichtige Rolle spielen, wie das Forschungsprojekt RailChain zeigt. Ziel des dreijährigen Verbundprojekts war es, fälschungssichere digitale Identitäten und Datenaufzeichnungen für den Bahnbetrieb zu evaluieren.

Blockchain-Blackbox

Dafür wurde analog zu heute auf Zügen verbreiteten Blackbox, offziell "Juridical Recorder" genannt, eigens ein sogenannter "Juridical Blockchain Recorder" (JBR) entwickelt. Dieser JBR erlaubt es, die in verteilten Systemen entstehenden Daten sicher in Echtzeit in den Zügen zu protokollieren. Maßgeblich zum Erfolg von RailChain beigetragen hat das Expertenteam vom Fachgebiet Betriebssysteme und Middleware am Hasso-Plattner-Institut (HPI) unter Leitung von Professor Andreas Polze.

Der Prototyp des JBR wurde inzwischen auf dem "advanced TrainLab" der Deutschen Bahn permanent installiert (Diesel-ICE, Baureihe 605), zuvor in einer dem Zug nachempfundenen Laborumgebung vermessen und im Projektverlauf auf diversen Testfahren erprobt. Vor wenigen Tagen wurde das mFUND-geförderte Projekt "RailChain" unter Beteiligung prominenter Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nach drei Jahren abgeschlossen.

Wegweiser für Digitalisierung im Bahnwesen

"RailChain hat nicht nur seine ursprünglichen Projektziele erreicht, sondern ist außerdem ein Wegweiser für offene, herstellerunabhängige und kosteneffiziente Digitalisierung im Bahnwesen", so HPI-Professor Andreas Polze, der auch seinen Doktoranden Robert Schmid, Lukas Pirl und Arne Boockmeyer für ihre Arbeit dankte.

www.railchain.berlin

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