Jürgen Vogel startet gemeinsam mit "Junge Helden" und "Über Leben" eine neue Organspende-Kampagne

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation vermeldet einen überraschend dramatischen Einbruch der Organspendenzahlen.

Im März 2022 ist das "Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende" in Kraft getreten. So sperrig wie das neue Gesetz klingt, so wenig Aufschwung bringt es für die Situation der Organspende in Deutschland. Mehr Mut zur Veränderung und ein klares Bekenntnis für die Organspende vonseiten der Politik – das hätten sich Junge Helden e.V. und die Stiftung Über Leben gewünscht, als vor zwei Jahren die Chance zur Widerspruchsregelung in Deutschland bestand.

Dringender Handlungsbedarf

Wie dringend der Handlungsbedarf weiterhin ist, zeigt der Einbruch der Organspendezahlen um 29 Prozent im ersten Quartal 2022: Laut DSO gab es in Deutschland im ersten Quartal 2022 nur 176 Organspender:innen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 249. 562 Organe konnten in Deutschland im ersten Quartal 2022 postmortal entnommen werden, 600 Organe konnten bisher übertragen werden. Das sind 194 Transplantationen weniger als im Vorjahreszeitraum. 

Die neuesten Zahlen sowie die lückenhafte Umsetzung des neuen Gesetzes machen deutlich: Deutschland schafft den Absprung vom letzten Platz im europäischen Vergleich bisher nicht. Aus diesem Grund haben Junge Helden e.V. und Stiftung Über Leben eine politische Kampagne gestartet, zu deren Mit-Initiatoren auch Schauspielstar Jürgen Vogel zählt. "Wir werden uns mit den aktuellen Zahlen und der politischen Regelung nicht zufriedengeben, wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung den teilweise todkranken Menschen gegenüber", so Vogel.

Die Zeit läuft ab

Mit dem Start ihrer neuen Kooperation machen die beiden Organisationen mithilfe einer eindringlichen Illustration der Künstlerin Anne-Marie Pappas auf die aktuellen Missstände aufmerksam. Die Illustration zeigt viele unterschiedliche Menschen, denen ein Meer von Särgen gegenübersteht, Leben und Tod ganz dicht beieinander.

Auf der einen Seite menschliche Organe, die Leben bedeuten, auf der anderen Seite bürokratische Hürden, leere Versprechungen von Entscheidungsträgern sowie mangelnde Kooperation von Bund und Ländern. In der Mitte das neue Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft für die Organspende, das im März 2022 in Kraft getreten ist. Eingebettet in eine Sanduhr, das zentrale Motiv der Illustration: Die Zeit läuft ab für all die Menschen, die auf der Warteliste stehen und auf ein Spenderorgan hoffen, um weiterleben zu können.

© Anne-Marie Pappas c/o Kombinatrotweiss.de
© Anne-Marie Pappas c/o Kombinatrotweiss.de

"Seit Jahren hören wir leere Versprechungen aus der Politik und sehen gleichzeitig konstant niedrige und sinkende Organspendezahlen. Mittlerweile fehlen uns beinahe die Worte. Diese Illustration bringt für uns das politische Versagen auf den Punkt", so Anna Barbara Sum, Geschäftsführerin von Junge Helden e.V. "Klar ist: Den Worten müssen endlich Taten folgen, wenn Deutschland die Situation für all die Menschen nachhaltig verbessern möchte, die tagtäglich um ihr Leben bangen, weil zu wenig Organe transplantiert werden."

Auch die Stiftung Über Leben appelliert an alle politischen Entscheidungsträger: "Das Anfang 2020 beschlossene Organspenderegister, das eigentlich schon da sein sollte, soll voraussichtlich erst Ende des Jahres eingeführt werden. Ob, und wann, es flächendeckend funktioniert, und ob die weiteren gesetzlichen Schritte die Zahl von Organspenden erhöhen, steht auf einem anderen Blatt. Es braucht echte Perspektiven und konsequentes Handeln. Das Bild von Frau Pappas bringt es auf den Punkt: nicht noch mehr Bürokratie und Verwaltungsaufwand", so Geschäftsführer Jorit Ness. (as)

www.ueber-leben.de

www.junge-helden.org

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