UNESCO tagt in Neu-Delhi
Weltkulturerbe: Italienische Küche, indische Lichter und isländisches Schwimmen aufgenommen

| Redaktion 
| 10.12.2025

Dutzende Errungenschaften der Menschheit sind seit Wochenbeginn in die Liste der UNESCO aufgenommen worden, die unser immaterielles Weltkulturerbe versammelt. Über einen (bei aller Objektivität) absolut überfälligen Eintrag freut sich die italienische Küche - und zumindest im Heimatland von Pizza und Pasta macht man sich Hoffnung auf einen auszeichnungsbedingten Tourismus-Boost.

Bis Samstag inklusive hält die UNESCO die 20. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes im indischen Neu-Delhi ab. Schon seit Montag werden dabei insgesamt 67 Nominierungen hinsichtlich ihrer entsprechenden Einstufung geprüft.

Liebhaber von Pizza, Pasta, Tiramisu und anderen Köstlichkeiten dürfen sich dabei endlich bestätigt fühlen: Nach einem Vorschlag aus – natürlich – Italien ist die Küche des Landes am Mittwoch wohlverdient in die prestigeträchtige Liste aufgenommen worden.

Wie Reuters berichtet, haben Regierungsvertreter vor Ort einen beherzten Vortrag über die Vielfalt der heimischen Kulinarik gehalten und dabei unter anderem den Ossobuco aus der Lombardei (geschmorte Kalbshaxe mit Gremolata) oder die Orecchiette con Cime di Rapa aus Apulien (ohrförmige Nudeln mit Rübengrün) hervorgehoben.

Würdigung schürt Tourismus-Erwartungen

Italien geht es dabei nicht allein um Wertschätzung auf internationaler Bühne, wie auch Premierministerin Giorgia Meloni herausstellt: "Diese Auszeichnung erfüllt uns mit Stolz", wird sie von der Nachrichtenagentur zitiert.

Meloni weiter: "Sie gibt uns ein wirkungsvolles Instrument an die Hand, um unsere Produkte weiter zu verbessern und sie wirksamer vor Nachahmungen und unlauterem Wettbewerb zu schützen."

Demnach gehen Industriegruppen außerdem davon aus, dass die in Indien erfolgte Ehrung den Tourismus vor Ort um bis zu acht Prozent in den kommenden zwei Jahren ankurbeln könnte, was etwa 18 Millionen Übernachtungen entsprechen würde.

 
 
 
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Gleichzeitig ist Italien längst nicht die einzige Nation, die ein neues immaterielles Kulturerbe vorweisen kann. Am selben Tag wurden unter anderem auch

  • Die Herstellung von Maksym, einem traditionellen Getränk aus Kirgisien
  • Tsapiky, ein Rhythmus und Musikstil aus der Südwestregion Madagaskars
  • Die Darstellung der Passion, des Todes und der Auferstehung Christi im mexikanischen Iztapalapa
  • Die polnische Korbmachertradition
  • Das Amateurtheater in Tschechien
  • The Confraternity of flowers and palms, ein christlich-indigenes Festival in El Salvador
  • Die isländische Schwimmbadkultur
  • Die Diwaniya, eine verbindende kulturelle Praxis in Kuwait oder
  • Diwali / Deepavali, ein hinduistisches Lichterfest aus Indien

aufgenommen.

Zur Würdigung von des letztgenannten Events kommentiert Shri Vivek Aggarwal, seines Zeichens Sekretär des Ministerium für Kultur in Indien, gegenüber UNESCO:

"Deepavali erinnert an den Sieg des Guten über das Böse, den Triumph des Lichts und die Einheit und Vielfalt der indischen Diaspora auf der ganzen Welt sowie all jener, die die indische Kultur schätzen. Im Geiste von Vasudhaiva Kutumbakam – dem indischen Glauben, dass die ganze Welt eine Familie ist – feiert dieses Fest unsere gemeinsame Identität als globale Familie."

 
 
 
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Einen möglichst aktuellen und bebilderten Überblick bietet die Instagram-Seite der UNESCO, die teils mehrfach täglich neue Listeneinträge mit der Öffentlichkeit teilt.

So lässt sich beispielsweise ergänzen, dass vor der international stark beachteten Aufnahme der italienischen Küche auch

  • Das Handwerk der Đông Hồ-Holzschnitte aus Vietnam
  • Der Mwazindika, ein spiritueller Tanz der Daida-Gemeinschaft in Kenia
  • Ñai’ũpo, eine traditionelle Keramikkunst in Paraguay
  • Die Kunst des Herstellens und Spielens von Kobyz in Usbekistan oder
  • Das Bhorindo, ein vom Aussterben bedrohtes Volksmusikinstrument samt seiner Melodien, Kenntnisse und Fertigkeiten

ihren Weg in die renommierte Liste gefunden haben.

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