Vision Iconic fährt mit Sonnenenergie
Neues Mercedes-Showcar nutzt Solarlack für 12.000 km Reichweite

Mercedes-Benz hat auf der Shanghai Fashion Week ein zukunftsweisendes Konzeptfahrzeug vorgestellt: den Vision Iconic. Ausgestattet mit Solarlack, Level-4-Autonomie und neuromorpher Rechentechnologie, soll das Showcar technologische Standards neu definieren. Mit 12.000 Kilometern potenzieller Zusatzreichweite pro Jahr durch Sonnenenergie betritt der Hersteller ein neues Innovationsfeld in der Elektromobilität.

Der Vision Iconic ist eine Konzeptstudie, die Designtradition mit fortschrittlicher Fahrzeugtechnologie verbindet. Mercedes-Benz demonstriert mit dem Showcar eine neue gestalterische und technologische Richtung. Die Nutzung von Solarlack zur Energiegewinnung, kombiniert mit autonomem Fahren und einem hyper-analogen Innenraumkonzept, markiert eine neue Entwicklungsstufe im Segment elektrischer Luxusfahrzeuge. Die Premiere auf der Shanghai Fashion Week unterstreicht dabei die wachsende Verbindung zwischen Hightech-Innovation und Lifestyle-Inszenierung.

Solarlack für Energieautarkie im Fahrzeug

Die Karosserie des Vision Iconic ist mit einem innovativen Solarlack versehen, der als photovoltaisch aktive Oberfläche funktioniert. Unter idealen Bedingungen könnte eine Fläche von elf Quadratmetern bis zu 12.000 Kilometer Reichweite pro Jahr erzeugen. Diese Technologie nutzt eine hauchdünne Paste, die auf unterschiedlichste Karosserieformen aufgebracht werden kann. Das System arbeitet auch bei ausgeschaltetem Fahrzeug und verzichtet auf seltene Erden oder Silizium. Der Wirkungsgrad der Solarzellen liegt bei 20 Prozent, wodurch eine kontinuierliche Energiegewinnung ermöglicht wird.

Ein besonderer Vorteil liegt in der Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien. Mercedes-Benz sieht darin einen Beitrag zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor. Auch bei schwierigen Wetterbedingungen, etwa bedecktem Himmel oder schwachem Sonnenlicht, können die Solarzellen einen Teil der Bordenergie liefern. Tests zur Serienreife laufen bereits mit Partnern aus Industrie und Forschung.

Autonomiestufe 4 und neuromorphes Computing

Das Showcar ist auf hochautomatisiertes Fahren nach Level 4 ausgelegt. Dies ermöglicht Fahrten ohne aktives Eingreifen der Fahrenden auf definierten Strecken, wie etwa auf Autobahnen oder in ausgewählten urbanen Zonen. In dieser Stufe kann das Fahrzeug selbständig beschleunigen, lenken und bremsen. Mercedes-Benz setzt auf eine sicherheitsorientierte Umsetzung, bei der der Mensch im Bedarfsfall dennoch die Kontrolle übernehmen kann.

Der Vision Iconic nutzt neuromorphes Computing, das die Architektur biologischer Nervensysteme imitiert. Im Gegensatz zu klassischen digitalen Prozessoren arbeiten neuromorphe Chips parallelisiert und lernfähig. Dadurch können Verkehrssituationen schneller erkannt und energieeffizienter verarbeitet werden. Im Vergleich zu heutigen KI-Systemen reduziert sich der Energieverbrauch für Datenverarbeitung potenziell um bis zu 90 Prozent. Dies ist besonders relevant für dauerhaft aktive Fahrassistenzsysteme und bei eingeschränkter Netzabdeckung.

Darüber hinaus ermöglicht die Architektur eine flexible Skalierbarkeit, wodurch auch zukünftige Software-Updates und Funktionspakete integriert werden können. Ziel ist es, die Systemarchitektur auf kommende Serienmodelle übertragbar zu machen.

Hyper-analoger Innenraum und ikonisches Design

Im Innenraum setzt Mercedes-Benz auf eine Lounge-Konfiguration mit durchgehender Sitzbank, schwebender Glaskonstruktion ("Zeppelin") und Elementen im Art-Déco-Stil. Materialien wie Perlmutt, Messing und tiefblauer Samt dominieren das Interieur. Eine perlmuttfarbene Intarsienfläche zieht sich vom Armaturenbereich bis zur Türverkleidung und greift historische Designelemente auf.

Besonderes Highlight ist das Bedienkonzept: Eine analog inspirierte Animation erweckt beim Öffnen der Tür das zentrale Anzeigeelement zum Leben. Dieses erinnert an mechanische Chronographen und bietet eine taktile Alternative zu rein digitalen Interfaces. Der ikonische Kühlergrill wurde neu interpretiert: mit Chromrahmen, Rauchglasstruktur und Konturbeleuchtung. Der beleuchtete Mercedes-Stern auf der Motorhaube fungiert als zentrales Gestaltungselement und markiert die neue ikonische Designsprache der Marke. Auch die Rückleuchten greifen das Motiv der Sternenstruktur wieder auf und fügen sich harmonisch in das Designkonzept ein.

Welche Technologien stecken im Vision Iconic?

  • Solarlack mit photovoltaisch aktiver Oberflächentechnologie

  • Neuromorphes Computing für effiziente KI-Verarbeitung

  • Autonomes Fahren auf Level 4

  • Lounge-artiger Innenraum mit historisch inspiriertem Design

  • Steer-by-Wire-Technologie für optimiertes Handling

  • Nachhaltige Materialien wie Perlmutt und recycelbarer Solarlack

Vision für die Luxusmobilität von morgen

Mit dem Vision Iconic zeigt Mercedes-Benz nicht nur seine gestalterische Innovationskraft, sondern auch eine klare technologische Richtung für kommende Fahrzeuggenerationen. Die Verbindung aus Solartechnologie, autonomem Fahren und nachhaltigen Materialien verdeutlicht, wie sich Mobilität, Design und Umweltbewusstsein in der Oberklasse künftig vereinen lassen könnten. Ob und wann das Konzept in Serie geht, bleibt offen – die Richtung ist jedoch eindeutig: elektrisch, effizient und ikonisch.

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