Streit mit Jerome Powell (Federal Reserve)
Trump treibt Goldpreis auf neues Rekordhoch

| Redaktion 
| 22.04.2025

Seit Monaten steigt der Preis für Gold – ein Umstand, der eng mit der Handels- und Zollpolitik von Donald Trump verknüpft ist. Auch der jüngste Meilenstein trägt die Handschrift des US-Präsidenten: Sein öffentlich zum Ausdruck gebrachter Unmut über Jerome Powell von der US-Notenbank nährt Verunsicherung, die den Goldpreis am Dienstagmorgen erstmals über 3500 US-Dollar getrieben hat.

Die Sorge vor einem globalen Handelskrieg prägt die Schlagzeilen der vergangenen Wochen. Allem voran sorgt die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald J. Trump inner- und außerhalb der Vereinigten Staaten für Verunsicherung, was sich seit geraumer Zeit auch anhand einer erhöhten Gold-Nachfrage bemerkbar macht.

In unsteten Zeiten oder bei Sorge um eine drohende Inflation gilt das traditionell begehrte Edelmetall aufgrund seiner Wertstabilität als sicherer Anlagehafen.

Dorthin wollen sich Anfang dieser Woche offenbar auffällig viele Menschen zurückziehen – immerhin kletterte der Preis für eine Feinunze Gold (entspricht 31,1035 Gramm) am frühen Dienstag erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 3500 US-Dollar.

Powell ist für Trump "Mr. Too Late, ein großer Verlierer"

Während die zuletzt verzeichneten Steigungen im Goldpreis bereits zu zählbarem Anteil auf das Handeln von Präsident Trump zurückzuführen sind, dürfte seine anhaltende Fehde mit dem Jerome Powell, Vorsitzenden der US-Notenbank (Federal Reserve), nun den Ausschlag zum rekordträchtigen Meilenstein geliefert haben.

Auf Truth Social schrieb Trump: "Es kann fast keine Inflation geben, aber es kann eine Verlangsamung der Wirtschaft geben, es sei denn, Mr. Too Late, ein großer Verlierer, senkt die Zinssätze, JETZT. Europa hat sie bereits sieben Mal "gesenkt". Powell war immer "zu spät", außer in der Wahlperiode, als er die Zinsen senkte, um dem schläfrigen Joe Biden, später Kamala, bei der Wahl zu helfen. Wie gut hat das letztlich funktioniert?"

Kurz zusammengefasst hat Trump Powell also dazu aufgefordert, die Leitzinsen nach europäischem Vorbild sofort zu senken, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Powell hingegen lehnt diesen Schritt eben aufgrund des seiner Ansicht nach erhöhten Inflationsrisikos ab, worauf Trump zu Beginn des eben zitierten Ausschnitts Bezug nimmt.

Für zusätzliche Verunsicherung (und dadurch einen weiteren Gold-Aufschwung) sorgten auch Berichte darüber, dass Trump eine Entlassung von Jerome Powell prüfe. Dessen planmäßige Amtszeit läuft noch etwas über ein Jahr.

Indes hat sich der Goldrausch im Laufe des Dienstags zunächst wieder ein wenig beruhigt: Abends stand die Feinunze "nur" noch bei 3386,50 US-Dollar – wohlgemerkt immer noch ein Wert, der weit mehr als 200 US-Dollar über dem liegt, was im Februar noch als neuer Rekord vermeldet wurde.

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