Hightech Agenda für Deutschland
Bundesregierung macht Luft- und Raumfahrt im Koalitionsvertrag zur nationalen Priorität

| Redaktion 
| 10.04.2025

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung setzt ein deutliches Zeichen: Deutschland will seine führende Rolle in der Luft- und Raumfahrt festigen und ausbauen. Nachhaltige Technologien, eine starke Verteidigungsfähigkeit und der Ausbau der Raumfahrt stehen im Fokus – sehr zur Freude der Branche. Doch auf das politische Bekenntnis müssen nun auch konkrete Taten folgen.

Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) begrüßt den aktuellen Koalitionsvertrag als klares Bekenntnis zur strategischen Bedeutung der Branche. Besonders die geplanten Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Technologien, zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit sowie zur Aufwertung der Raumfahrt sorgen in der Industrie für Aufbruchsstimmung – werfen aber auch Fragen zur konkreten Umsetzung auf.

Schlüsselrolle für nachhaltige Technologien

Die Bundesregierung erkennt die Luftfahrtindustrie als Schlüsseltechnologie im Rahmen ihrer "Hightech Agenda für Deutschland" an. Besonders im Fokus stehen klimafreundliche Innovationen: Nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) sollen verstärkt in den Markt gebracht, eine Wasserstoffinfrastruktur an deutschen Flughäfen aufgebaut werden. Der BDLI wertet diese Punkte als bedeutenden Fortschritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Luftfahrt. Die forschungsintensive Branche erhält damit neue Impulse – allerdings sind für die Marktimplementierung noch zahlreiche regulatorische Hürden zu überwinden.

Verteidigungsfähigkeit als industriepolitischer Treiber

Auch die sicherheitspolitische Komponente des Koalitionsvertrags fällt laut BDLI ins Gewicht: Ein mehrjähriger Investitionsplan sowie die Ausweitung von Schwellenwerten bei Beschaffungsvorlagen sollen Planungssicherheit schaffen – vor allem für die mittelständisch geprägte Zulieferindustrie. Durch Vorhalteverträge und Abnahmegarantien wird der Staat zum verlässlicheren Partner. Besonders relevant ist zudem die Förderung unbemannter Systeme, Satelliten- und Hyperschallsysteme. Diese Zukunftstechnologien sind nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich von strategischer Bedeutung.

Raumfahrt erhält neues Ministerium

Ein Novum ist die Schaffung eines eigenen Ministeriums mit Zuständigkeit für die Raumfahrt. Der BDLI bewertet diese Entwicklung als historisch: Noch nie war die Raumfahrt derart prominent in der Regierungsstruktur verankert. Nun gehe es darum, zivil-militärische Synergien stärker zu nutzen und die Aktivitäten der Bundeswehr im All besser zu koordinieren. Auch der Ausbau des nationalen Raumfahrtprogramms sowie die Stärkung der ESA werden als zentrale Punkte genannt – vorausgesetzt, die damit verbundenen Budgets sind ausreichend dimensioniert. "Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie vermag Deutschland in die Zukunft zu führen", so BDLI-Hauptgeschäftsführerin Marie-Christine von Hahn, die den Vertrag als "Versprechen und Auftrag" für die Politik versteht.

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