Liberty Media expandiert
MotoGP: Eigentümer der Formel 1 kaufen Motorrad-Weltmeisterschaft

| Redaktion 
| 02.04.2024

Zumindest, sofern die zuständigen Kartellbehörden keine rote Flagge schwenken: Mit der Übernahme der spanischen Rechteinhaber von Dorna würden die US-Amerikaner von Liberty Media sowohl auf zwei als auch auf vier Rädern die größten Rennserien der Welt kontrollieren.

Fahrzeuge mit leistungsstarken Motoren üben eine weit verbreitete Faszination aus. Manche Menschen sammeln deshalb Vehikel in Kartenform, andere bevorzugen womöglich authentische Modellbauten. Nur wenige Glückliche können sich erlauben, eine ganze Kollektion echter Lieblingswagen zusammenzustellen. Und dann gibt es da noch Liberty Media: Der US-amerikanische Konzern ist Besitzer der Formel 1 und schickt sich nun an, auch die MotoGP-Serie zu seinem Eigentum zu machen.

Das börsennotierte Unternehmen verkündete am Montag, dass man sich mit den Spaniern von Dorna Sports, den MotoGP-Rechteinhabern, hinsichtlich einer Übernahme geeinigt habe. Ehe diese über die Ziellinie rasen kann, muss die EU-Kartellbehörde die Pläne zunächst jedoch noch absegnen. Konkret plant Liberty Media „nur" 86 Prozent an Dorna zu übernehmen, während die restlichen 14 Prozent der Anteile beim bisherigen Management verbleiben sollen. MotoGP würde fortan trotzdem dem Tracking Stock der Formel-1-Gruppe von Liberty Media zugerechnet werden.

"Finanzprofil mit hohem Cashflow"

"Das ist der perfekte nächste Schritt in der Entwicklung der MotoGP-Serie und wir sind gespannt, was dieser Meilenstein der Dorna, dem MotoGP-Fahrerlager und den Rennsportfans bringt", freut sich Carmelo Ezpeleta, der CEO von Dorna. Er soll seine Position im Unternehmen ungeachtet der neuen Besitzverhältnisse weiterhin bekleiden.

"Wir sind aufgeregt, unser Portfolio an führenden Live-Sport- und Unterhaltungsangeboten mit der Übernahme der MotoGP zu erweitern", schildert Greg Maffei, Präsident und CEO von Liberty Media, derweil. "MotoGP ist eine globale Liga mit einer treuen, enthusiastischen Fangemeinde, faszinierenden Rennen und einem Finanzprofil, das einen hohen Cashflow generiert. Carmelo und sein Managementteam haben ein großartiges Sportspektakel geschaffen, das wir einem breiteren globalen Publikum zugänglich machen können."

Was kostet eine ganze Rennserie?

"Das Geschäft hat erhebliches Potenzial und wir beabsichtigen, den Sport für MotoGP-Fans, Teams, Handelspartner und unsere Aktionäre auszubauen", versichert Maffei weiter. Vor allem auf dem heimischen Markt konnte Liberty Media das Ansehen und die Nachfrage nach der Formel 1 seit dem Kauf im Jahre 2016 steigern.

Apropos Kauf: Die neueste Akquisition soll Liberty Media 4,2 Milliarden US-Dollar wert sein. Damit liegt der Preis für die Motorrad-Weltmeisterschaft (Inflation ausgeklammert) relativ nah an den 4,4 Milliarden US-Dollar, die seinerzeit für die Königsklasse des Motorsports um Lewis Hamilton, Max Verstappen und co. aufzubringen waren.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV