Schnapp, schnapp, schnapp, bam, bam bam!

| Natalie Oberhollenzer 
| 21.11.2023

Der selbsternannte Investmentpunk Gerald Hörhan erklärt, dass die Bedingungen, mit seiner Immo-Strategie reich zu werden, gerade besonders gut sind.

Ein Vermögen anhäufen mit dem Kauf von Einzimmerwohnungen – das ist, kurz gesagt, die Strategie des „Investmentpunks“ Gerald Hörhan. Der Wiener mit der Igelfrisur, vorzugsweise in Leder, Nieten und schweren Boots gekleidet, ist von Null auf einen großen Reichtum gekommen. Mittlerweile besitzt er eigenen Angaben zufolge über 230 Wohnungen, die er vermietet. „Kleine hässliche Löcher“ wie er immer wieder sagt. Hörhan ist bekannt für seine markigen Sprüche, die er den Zuhörer:innen in seinen Seminaren entgegenkräht. Seine Idee, mit bestimmten Immobilien den großen Reibach zu machen, vermarktet er erfolgreich in Büchern (sein letztes Werk „Der Einzimmermillionär“ schaffte es unlängst auf Platz eins der Spiegel Bestsellerliste) Seminaren, Coachings und Onlinekonferenzen. Die sind nicht nur aufschlussreich, sondern unterhaltsam, wie ein teilnehmender Redakteur der Wirtschaftswoche berichtet.

„Kauft hässliche, kleine Löcher“

Der hibbelige Mann brülle demnach in seine Gefolgschaft, dass gerade jetzt, wo die Preise für Immobilien sinken, die Gelegenheit günstig sei: „Immer wenn die Apokalypse droht, sind Schnappi-Times. Kauft hässliche kleine Löcher! Macht Schnappi!“ Und weiter: „Die hohen Zinsen werden durch die günstigen Kaufpreise mehr als ausgeglichen. Zudem führt der anhaltende Wohnungsmangel zu dauerhaft hohen Mieteinnahmen“,

Einblicke in seine Vorgangsweise beim Kauf gibt er auch. Es sind in der Regel Wohnungen, die zwischen 15 und 35 Quadratmeter groß sind. Auf dem Sektor herrsche nämlich eine gute Nachfrage. Bevor er zuschlägt checkt er auf Google Maps die Adresse und die Lage, checkt gegebenenfalls Wegzeiten zu Fuß, etwa von der Wohnung zu einem Bahnhof. Er schaut auf Immoscout, ob in der Gegend Wohnungsmangel herrscht. Er schaut, wie viele Wohnungen in Miete dort angeboten werden. Sein Credo; Wenn mehr als 1.000 Einwohner auf eine Mietwohnung kommen, dann herrscht Wohnungsmangel. Auch Verhandlungstipps gibt er (die Leute reden lassen, die Makler durch Extraprovisionen zum Helfer machen).

Derzeit sei er in einer besonders aktiven Marktphase. „Schnapp, schnapp, schnapp! Wenn es losgeht, musst du schnell sein. Dann muss es bam, bam, bam, bam, bam gehen.“

Prunk statt Punk, mit spießigen Prinzipien

Er selbst wohnt übrigens auch in Miete, allerdings an feinsten Adresse in Wien und Frankfurt. Er hat Luxusautos und einen Fahrer, isst in Spitzenrestaurants und geht in die angesagtesten Clubs, lässt er seine Fans wissen. Doch am Ende gibt sich der selbsternannte Punk dann doch recht konservativ. Von krummen Sachen wie vor Steuern fliehen rät er ab. Auf Deals müsse man sich genauestens vorbereiten. Und seine Fixkosten stets im Auge behalten. Den Tipp würden viele Reiche nicht befolgen und sich allzu teure Villen, Leasingautos, etc. leisten. „Die Liste der Dummheiten lässt sich beliebig fortsetzen“, erklärt der Punk, der dann doch nicht in sämtlichen Belangen einer ist. 

https://www.investmentpunk.com/

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