Zwei Stunden Reklame auf der Kinoleinwand: Warum Barbie für ein neues Filmgenre steht

Blockbuster und Werbekampagne in einem - der neue Barbie-Film hat das Zeug, „Air – der große Wurf“ als erfolgreichsten Produktfilm vom Thron zu drängen.

Dieser Filmstart dürfte nur an den wenigsten vorbeigegangen sein. Schon lange bevor „Barbie“ mit Margot Robbie und Ryan Gosling in der Hauptrolle in den Kinos angelaufen ist, startete eine überbordenden Berichterstattung über den Film und das ganze Drumherum. Das makellose Gesicht von Robbie ist omnipräsent, in Geschäften häuften sich die Angebote an einschlägigen Produkten, pink ist die Farbe der Stunde.

Wobei sich ein neues Genre abzuzeichnen scheint, zu dem auch dieser Film zu zählen ist, schreibt der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Gemeint sind Produktfilme – Streifen über bekannte oder weniger bekannte Waren, die Geschichten rund um bestimmte Waren in emotionaler Manier erzählen. Kommen sie gut an, dann schlagen sie marketingtechnisch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Wer vorher schon Fan dieser einen Sache war, bei dem wird die Bindung gestärkt. Er fühle sich als Teil eines größeren Ganzen, einer Geschichte, wie der Spiegel schreibt. Wer davor noch nicht mit dem Produkt in Verbindung gekommen ist, dem erschließt es sich neu durch ebendiesen Film. Der bis dato erfolgreichste Streifen dieser Art ist „Air – Der große Wurf“. Das Sportdrama, das ebenfalls in diesem Jahr in die Kinos kam, handelt vom Werbedeal zwischen der Sportartikelmarke Nike und dem Basketballstar Michael Jordan, aus dem der Schuh „Air Jordan“ entstand. Dieser 80er Jahre-Sneaker erlebt nun ein Revival, das seinesgleichen sucht.

„Barbie“ hat nun das Potenzial, den Streifen bezüglich seines Erfolges zu übertreffen. Zumal die 1959 auf den Markt gebrachte Puppe bereits ein jeder kennt, die im Marketingsprech genannte Pre-Awareness gegeben ist. Zudem sind noch eine Reihe weiterer „Produktfilme“ angelaufen, bzw. tun es in Kürze, etwa auf diversen Streamingplattformen:

  • „Tetris“ auf Apple TV+ erzählt die Geschichte hinter dem von einem Russen erfundenen Computerspiel, das dem Game Boy sei Dank zu einem der bekanntesten Spiele des Planeten wurde
  • „Flamin‘ Hot“ auf Disney+ erzählt vom mexikanisch-stämmigen Erfinder einer extra-würzigen Variante der Cheeto-Chips, der dadurch nicht mehr länger Außenseiter war und zu Reichtum kam
  • „Unfrosted: The Pop-Tart Story“ ist ein Film über die Geschichte des Frühstückssnacks, den Jerry Seinfeld für Netflix dreht, mit Melissa McCarthy und Hugh Grant in der Hauptrolle.
https://www.business-punk.com/2023/07/der-hype-um-barbenheimer-wie-zwei-filme-das-netz-dominieren/

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