Der leise Tod des Einzelhandels

| Redaktion 
| 19.12.2022

Laut Handelsverband mussten seit der Coronapandemie mehr als 40.000 Händler ihre Geschäfte aufgeben – acht Mal so viele wie vor der Pandemie.


Der Einzelhandel in Deutschland befindet sich fallweise auf Rückzug. "Im Vergleich zu 2019 haben wir rund 41.000 Geschäfte verloren. Filialketten haben teils 30 Prozent ihrer Standorte aufgegeben", sagte Alexander von Preen, der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), gegenüber der Funke Mediengruppe.

Die Energiekrise und das Coronavirus

Der Präsident des Handelsverbands Deutschland begründet die Geschäftsschließungen unter anderem durch die steigenden Energiepreise. "Die Energiekosten betragen im Handel etwa 1,5 bis 2 Prozent vom Umsatz. Gleichzeitig liegen die Umsatzrenditen nur bei 1,5 bis 3 Prozent. Wenn sich die Energiepreise verdoppeln oder sogar verzehnfachen, dann schrumpft der Gewinn vielerorts auf null." Für den Präsidenten des Handelsverbands Deutschland ist es außerdem bedenklich, dass zahlreiche Einzelhändler ihr Eigenkapital nutzen müssten, das bereits durch die Corona-Lockdowns stark angegriffen wurde.

Die meisten Geschäfte würden "leise vom Markt verschwinden – ohne Insolvenzverfahren", erklärte von Preen den Zeitungen. "In der Corona-Krise haben viele Unternehmen ihre Rücklagen aufgebraucht. Dies kann größere Betriebe sogar schneller treffen als kleinere." Trotz der derzeitigen Lage erwartet der HDE-Präsident auch in Zukunft eine große Insolvenzwelle. Laut seiner Einschätzung wird es "vielmehr eine Verschiebung zu neuen Ideen und Angeboten geben."

www.einzelhandel.de

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