Betreiber:innen von Social-Web-Plattformen bieten Kindern kaum Schutz

Mangelhafte Verifizierungsmaßnahmen sorgen für harsche Kritik.


Bei Altersnachweis- und ID-Verifizierungstechnologien für Nutzer:innen von Social-Media-Diensten ist noch Luft nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt das Unternehmen Jumio in seiner neuesten Umfrage. Der Konzern bietet mobile Online-Zahlungen und Identitätsprüfungen, das Karten- und ID-Scanning- und Validierungsprodukte für mobile und Web-Transaktionen an. Im Zuge der Umfrage kommt das Unternehmen zu dem Ergebnis, dass lediglich 37 Prozent der Befragten meinen, dass Social-Media-Seiten Minderjährige durch digitale ID-Verifizierung vor altersbeschränkten Inhalten schützen würden.

Eltern oder Altersprüfung in der Verantwortung?

Grundsätzlich meinten circa 60 Prozent der Befragten, dass Eltern und Erziehungsberechtigte für den Schutz ihrer Kinder verantwortlich wären. Allerdings sind rund 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass Social-Media-Seiten die Altersüberprüfung zu ihrer obersten Priorität machen sollten. Möglichkeiten wie Online-Gaming-, Glücksspiel- und Wettseiten wurden in der Umfrage ebenfalls schlecht bewertet. Ein Beispiel für die Gefahren, denen junge Nutzer:innen von sozialen Medien ausgesetzt sind, ist Molly Russell.

Das 14-jährige Mädchen starb "an einem Akt der Selbstverletzung, während es an Depressionen und den negativen Auswirkungen von Online-Inhalten litt", zitierte The Guardian so einen Londoner Gerichtsmediziner. Die Teenagerin hatte Zugriff auf grafische Inhalte im Zusammenhang mit Suizid, worauf sie über Monate hinweg mit ähnlichen Inhalten  überschüttet wurde.

Glücksspiel-Plattform ebenfalls Kritik ausgesetzt

Auch in der Welt des Glücksspiels gerät "Stake.com" unter Beschuss. Das Unternehmen, unterhält unter anderem Partnerschaften mit dem Premier-League-Team FC Everton und dem kanadischen Popstar Drake. Hier sollen Beschränkungen für Krypto-Glücksspiele und Altersbeschränkungen in England umgangen worden sein. In einem Selbstversuch hat ein Reporter des Observer als Altersnachweis ein Foto einer Packung Lutschtabletten hochgeladen. Erst nach 48 Stunden wurde das Konto im Übrigen gesperrt.

www.stake.com

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