Deutschland ist krank: Erkältung, Grippe oder doch Corona?

Hartnäckiger als manch eine Grippe halten sich nur die Missverständnisse, die sich um die Krankheit ranken. Und wie lässt sich überhaupt erahnen, ob man selbst betroffen, bloß erkältet oder sogar von Corona heimgesucht worden ist?


Fehlende Arbeitskollegen im Büro, reduzierte Busfahrpläne oder eine stetige Geräuschkulisse aus Schniefen und Husten im öffentlichen Raum verdeutlichen vielen Bürgern ganz ohne konkrete Statistiken: Deutschland ist krank. Mindestens erkältet, vielleicht sogar von einem grippalen Effekt befallen – selbst positive Corona-Tests sind plötzlich wieder Thema im privaten oder professionellen Umfeld.

Grippe: Debunking mit Debeka

Auch im Arbeitsalltag der Krankenversicherungen der Nation spielt die derzeitige Erkrankungswelle eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund hat sich die größte private ihrer Art, Debeka, mit fünf weitverbreiteten Mythen zur Grippe befasst und sich mit folgenden Ergebnissen um Richtigstellung bemüht.

  • Die Grippe ist keine starke Erkältung
    Während eine Erkältung für gewöhnlich eher schleppend verläuft und zwischen genereller Erschöpfung, einer laufenden Nase und einem kratzenden Hals einen ungesunden Mix verspricht, setzen die Symptome einer Grippe meist stärker und schlagartiger ein: Fieber, Husten, Halsschmerzen oder Kopf- und Muskelschmerzen sorgen nicht selten überfallartig für Verschlechterung. Insofern ist die Grippe kein „Upgrade" einer Erkältung, sondern ein ganz eigenes Biest.

  • Man bekommt Grippe nicht durch die Grippeimpfung
    Da es sich bei der üblichen Grippeimpfung um einen sogenannten Totimpfstoff handelt, kommen lediglich inaktive Elemente des Virus zum Einsatz – sie lösen die Krankheit also nicht aus, sondern motivieren das Immunsystem stattdessen zum Aufbau von Antikörpern. Gerade Ältere oder Kranke sollten sich Debeka zufolge regelmäßig gegen Grippe impfen lassen, wobei die Krankenkasse einen Zeitpunkt zwischen Oktober und Mitte Dezember empfiehlt.

  • Grippe lässt sich nicht durch Antibiotika heilen
    Antibiotika sind ein probates Hilfsmittel bei weiterführenden Komplikationen, die im Zuge einer Grippe auftreten können – etwa eine Bronchitis oder Lungen- und Mandelentzündungen. Da die Grippe selbst auf Viren und nicht auf Bakterien zurückgeht, sind Antibiotika bei ihrer Bekämpfung entsprechend wirkungslos.

  • Winter- ist nicht zwingend Grippezeit
    Prinzipiell kann man sich an allen 365 Tagen des Jahres mit Grippeviren infizieren. Allerdings fällt es diesen unliebsamen Besuchern in der kalten Saison weitaus leichter, in der Luft und auf Oberflächen zu überleben. Gleichzeitig sind die Immunsysteme vieler Menschen im Winter etwas weniger widerstandsfähig als im Sommer, während wir uns temperaturbedingt vermehrt in Innenräumen zusammenrotten – eine Kombination, die schnell krank machen kann.

  • Durchpowern kann Konsequenzen mit sich ziehen
    Wer auf Eckpfeiler wie regelmäßige Ertüchtigung und eine bedachte Ernährung achtet, darf sich häufig auch über ein gestärktes Immunsystem freuen. Dennoch kann eine Grippe auch für Vollblut-Sportler und Vollkorn-Fanatiker schwerwiegende Folgen haben: Wer sich und anderen die eigene Zähheit beweisen will und zu früh zurück ins Büro oder Gym zurückkehrt, riskiert eine verschleppte Grippe und daraus resultierende Schwierigkeiten wie eine Lungenentzündung oder Herz-Kreislauf-Probleme.

Ist es vielleicht doch Corona?

Genau wie Grippeviren profitiert auch Covid-19 von der kühlen Jahreszeit und tritt in den letzten Wochen daher wieder häufiger in Erscheinung. Das Team von Ökotest hat sich mit der deswegen wieder allzu relevanten Frage befasst, wie Menschen erahnen können, mit welcher Krankheit sie sich gerade eigentlich rumschlagen. Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Wie beschrieben setzen Grippesymptome gefühlt oft von jetzt auf gleich ein, während der Verlauf einer Corona-Erkrankung ähnlicher einer Erkältung eher schleichend vonstattengeht.

  • Insbesondere ältere Corona-Varianten führen bei Betroffenen mitunter zur Beeinträchtigung von Geruchs- oder Geschmackssinn, was bei einer Grippe und einer Erkältung extrem unüblich ist.

  • Die Corona-Variante Pirola wird mit Magen-Darm-Problemen und Kopfschmerzen in Verbindung gebracht. Entsprechende Symptome könnten daher für eine Infektion sprechen.

  • Auch mit einem Blick auf die Inkubationszeit lassen sich womöglich Rückschlüsse ziehen. Diese beträgt bei aktuellen Corona-Varianten durchschnittlich etwa drei Tage, während es im Falle der Grippe lediglich ein bis zwei Tage sind. Wenn sich jemand Montag beispielsweise eine Trinkflasche mit einer erkrankten Person teilt und Dienstagmittag recht unvermittelt wie überfahren fühlt, sprechen die Inkubationsindizien für eine Grippe.

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